Pünktlich um diese Zeit im Frühherbst, stellt sich ein stabiles Hoch ein welches uns in dieser Woche prächtige, sonnige Tage bescheren wird: Der Altweibersommer.
Es gibt viele, regional unterschiedliche Bezeichnungen für diese alljährlich wiederkehrende Wetterphase und auch die Herkunft von «Altweibersommer» ist nicht sicher. Mir gefällt eine Deutung besonders:
Ihr liegt die zweite Jugend der Frauen zugrunde, die als «unzeitig und nur kurze Zeit dauernd» angesehen wird. Diese – wahrscheinlich «männliche» – Deutung, könnte auf eine andere Bezeichnung, nämlich das «Witwensömmerli» zurückzuführen sein. So sind es die alten Weiber, die den Frühling und Sommer bereits hinter sich haben, die nun lustig tanzend nächtens umherstreifen und dabei ihre langen, silbernen Haare hinterlassen: Die kunstvollen Gespinste der Baldachinspinnen.
Es sind die Jungspinnen, die nun an ihren silbernen Fäden durch die Luft segeln und verantwortlich für diese schönen Gespinste sind. Im Volksmund führte man diese noch auf das Werk von Feen oder Zwergen zurück. Zauberhaft sehen sie tatsächlich aus, wenn in ihnen noch die Tautropfen der vergangenen Nacht glitzern.