Hummeln – Pelzige Lieblinge der Lüfte

Wer über Hummeln (Bombus) schreibt, stellt schnell einmal fest: Sie sind «Everybody’s Darling» unter den Insekten.

Kein Wunder, denn die drolligen, pelzigen Insekten sorgen immer wieder für lustige Beobachtungen. Etwa dann, wenn sie den Eingang in eine Blüte suchen, wie bei dieser Pfingstrose, oder wegen ihres Gewichts mitsamt der Blüte zu Boden gehen. Doch sie sind auch sehr wichtige Bestäuberinnen.

Mitte der Achtziger Jahr habe ich einen Sommer lang auf dem Dachboden einer Scheune geschlafen. Unmittelbar neben der Matratze war in der Bretterwand ein Eingangsloch und da war ein ständiges Kommen und Gehen von hereinfliegenden Hummeln. Sie hatten just neben meinem Schlafplatz in einer alten, zusammengefalteten Wolldecke ihr Nest. Nie hat mich während des ganzen Sommers eine einzige von ihnen gestochen, aber ein seltsames Gefühl war es schon, unmittelbar neben einem Hummelnest zu schlafen. Ihr ständiges Brummen war mein Schlaflied.

Stechen können nur die Hummelweibchen, das tun sie jedoch nur als äusserste Notwehr. Im Gegensatz zu der Biene, bleibt ihr Stachel nach einem Stich nicht in der Haut stecken. Vor dem ultimativen Stich warnen sie uns jedoch, vielleicht konntet ihr das auch schon beobachten: 1. Stufe: Sie strecken ihr mittleres Beinchen in die Lüfte. 2. Stufe: Sie drehen sich laut brummend auf den Rücken und präsentieren uns als Drohgebärde ihre Waffe. Das machen übrigens auch die Männchen, obwohl die gar keinen Stachel haben.

Oft sagt uns der Name der Hummel, wo sie am liebsten lebt, so gibt es die Garten-, Moos-, Wiesen-, Wald-, Moos- oder Erdhummel. Ehrlich gesagt bin ich nicht so gut im Bestimmen der Arten, selbst in Insektenbestimmungsgruppen ist man sich nicht immer einig. Viel lieber beobachte ich sie einfach und habe meine Freude an ihnen.

Ihre Königin lebt ungefähr ein Jahr, wovon sie mehrere Monate in Winterstarre verbringt. All anderen, die Arbeiterinnen und Drohnen, leben jedoch nur wenige Wochen, sie sterben am Ende des Sommers und nur die begatteten Jungköniginnen werden überwintern.

Oft wird geschrieben «Hummeln und Bienen» – auch von mir -dabei gehören die flauschigen Brummer, die Hummeln, zur Gattung der Wildbienen, sind also beide letztlich Bienen.

Und übrigens, was heisst da «fleissig wie eine Ameise», auch die Hummeln haben je nach Jahreszeit Arbeitstage von bis zu 18 Stunden. In dieser Zeit sind sie am Gewinnen von Nektar und Pollen, wobei sie zwölfmal mehr Nektar sammeln als eine Honigbiene. Es heisst, eine einzige Hummelkönigin vermöge im Frühling einen ganzen Apfelbaum zu bestäuben! So kann das Ausfallen von nur einer einzigen Hummelart verheerend auf ganze Pflanzengesellschaften auswirken.

Nun sind wir beim Wermutstropfen der wunderbaren Hummelgeschichte: Pestizide, fehlende Lebensräume und ein immer geringer werdendes Nahrungsangebot (immer mehr Steine im Garten anstelle von Pflanzen, Intensivbewirtschaftung der Landwirtschaft letztlich als Folge unseres Konsumverhaltens etc.).

Pflanzen wir doch wieder Bäume, Sträucher, Blumen in unsere Gärten, nicht nur, aber vorallem auch die «Hummeln und Bienen», auf die wir angewiesen sind, werden es uns danken – unsere Nachfahren auch.

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