Hochbetrieb bei Familie Grimbart

Seit über 50 Jahren bereits beobachte ich diese Dachsburgen. Entlang dieses Waldrandstücks gibt es viele Eingänge, Trampelpfade, Latrinen und Kratzbäume zu entdecken.

Momentan ist grad viel los bei Familie Dachs, denn in den Monaten Februar und März kommt ihr Nachwuchs zur Welt. Die Paarung fand bereits im Hochsommer statt.

An einigen Eingängen kann man in der feuchten Erde recht gut die Kratzspuren ihrer langen Krallen entdecken.

Der Dachsbau liegt meistens gut versteckt hinter Sträuchern und Büschen. So eine weit verzweigte «Burg» ist ein Labyrinth aus 10 bis 20 Meter langen Gängen und verschiedenen Kammern. Oft verlaufen die Gänge in mehren Stockwerken übereinander. Auch gibt es mehrere Ein- und Ausgänge.

Nicht selten teilen sich Fuchs und Dachs so eine grosse Dachsburg.

Hier hat einer mitten in der angrenzenden Wiese einen Eingang gebuddelt, da wird der Bewirtschafter keine Freude haben und ihn wahrscheinlich schon bald zuschütten.

Der Dachsbau enthält übrigens auch Luftschächte, gefährliche Rutschbahnen und überraschende Engpässe, die für eindringende Jagdhunde oder freilaufenden, kleineren Haushunden schon mal zu Todesfallen werden können.

Es gibt Dachswege, die werden so häufig von den Tieren begangen, dass darauf keine Pflanzen mehr wachsen, solange sie in dem Gebiet leben. Solche Pfade werden von mehreren Generationen angelegt und sind zum Teil so komfortabel ausgebaut, dass sie glatt als von Menschenhand angelegte Wanderwege durchgehen können.

Dachse sind übrigens sehr reinlich und so tragen Herr und Frau Grimbart in der Nacht frische Streu herein und nach getaner Arbeit reinigen sie ihr Werkzeug, die Krallen ihrer Vorderbeine, an einem nahegelegenen Baumstamm. Nicht nur Katzen, auch Dachse haben ihren Kratzbaum.

Unglaublich, aber die Dachse sind so sauber, dass sie ihre eigene Toilette haben: In der Nähe buddeln sie dazu eigens kleine Löcher in den Boden, die als Latrinen dienen.

Leider ist es mir in all den Jahrzehnten nie gelungen den Dachs fotografieren zu können. Einzig seine Trittsiegel, die begegnen mir oft und ich habe sie hier ja schon mehrmals gezeigt. Das letzte Mal sah ich Familie Dachs Mitte der Achtziger Jahre, voraus watschelnd und am Schluss ein Elterntier, dazwischen die Jungen, alle in einer Kolonne marschierten sie dem Waldrand entlang. Was gäbe ich dafür, sowas nochmals beobachten zu können.

Vielleicht habt ihr ja mehr Glück mit Dachssichtungen, zur Zeit werden sie recht häufig beobachtet.

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