Himmelsschlüssel- der heimliche Star unter den Frühlingsblumen

Viele von uns kennen sie als Himmelsschlüssel und als Bestandteil von Kindersträusschen in dieser Jahreszeit: Die Schlüsselblumen (Primula). Wir finden sie im Wald, am Wiesenbord und entlang von Gewässern.

Heute stelle ich euch die zwei häufigsten Arten vor: Die Hohe Schlüsselblume (auch Wald-Schlüsselblume / Primula elatior) und die Echte Schlüsselblume (Primula veris).

Am Schluss dann auch noch ein kurzer Blick auf die Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris), die «Mutterpflanze» unzähliger Züchtungen in unseren Gärten.

Die Echte Schlüsselblume (Primula veris).

Sie hat dunkelgelbe Blütenkronen und einen besonders auffälligen, bauchig abstehenden Fruchtkelch.

Man findet diese hübsche Frühlingsbotin nicht nur auf wechselfeuchten Wiesen, sondern durchaus auch an trockeneren Orten. So entstand dieses Bild beispielsweise in einem trockenen Südhang, wo ich eigentlich keine Schlüsselblumen erwartet hätte. Doch die Echte Schlüsselblume kommt durchaus auch mit solchen Standorten zurecht. Im Gegensatz zur Wald-Schlüsselblume ist sie jedoch bedeutend seltener anzutreffen.

In der Schweiz ist die Echte Schlüsselblume teilweise bis vollständig geschützt.

Die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior), auch als Wald-Schlüsselblume bekannt.

Die Blätter ihrer Blütenkronen sind blassgelb und ausgebreitet, der Fruchtkelch eng anliegend.

Man findet sie relativ häufig in feuchten Wiesen und Laubwäldern.

Auch die Hohe Schlüsselblume ist an vielen Orten geschützt.

Im Volksmund kennen die Schlüsselblumen vorallem ältere Menschen noch als «Mattenängeli» (Matten-Engelchen) oder «Madämli«, am häufigsten jedoch werden sie als Himmelsschlüsselchen bezeichnet.

In meinen Heilpflanzenbüchern steht, dass die Schlüsselblumen wegen ihres Saponingehalts als auswurfförderndes Mittel bei Erkrankungen der Atemwege benutzt werden. Zudem sind in der Volksmedizin ihre Wurzeln wegen ihrer angeblich harntreibenden Wirkung bekannt.

Einige benutzen ihre nach Honig duftenden Blüten in getrockneter Form als Bestandteil von Hustenteemischungen, oder frisch als Salat-Beigabe. Ich persönlich erfreue mich einfach jeden Frühling an ihrem Anblick, denn was wäre ein plätscherndes Bächlein ohne «Schlüsselblüemli» an seiner Seite?

Zum Schluss noch ein Blick auf die dritte im Bunde: Die Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris).

Auf dem Bild seht ihr sie im Vordergrund (im Hintergrund die Wald-Schlüsselblume). Gut möglich, dass es sich hier, obwohl am Waldrand aufgenommen, nicht um eine Pflanze an ihrem Naturstandort handelt, sondern um einen «Gartenflüchtling». Denn: Die Stängellose Schlüsselblume kommt in Europa vorallem im Süden und Westen an natürlichen Standorten vor. Bei uns sind es meistens Pflanzen, die aus den Gärten «geflohen» und verwildert sind. Doch die Farbe (blassgelb) und das Aussehen würden passen: ca. 15 cm hoch, mit Blüten an langen Stielen, jedoch ohne Stängel.

In unseren Gärten finden sich unzählige gezüchtete P. vulgaris-Hybriden, in allen Form- und Farbvarianten.

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