
Was mir doch alles so vor die Füsse geworfen wird…
Da lag zum Beispiel eines Tages, nach einem Sturm, plötzlich dieser riesige Hexenbesen auf dem Weg. Das gut zwei Meter grosse Gebilde erinnerte mich an das Haupt der Medusa.
Hexenbesen sind interessante Wuchsanomalien.
Leider kann ich nicht mehr genau sagen, von welcher Nadelbaumart dieses gut zwei Meter grosse Gebilde stammt, von einer Tanne oder wohl eher Fichte. Es ist bereits seit Längerem abgestorben, was wohl auch der Grund ist, warum der Sturmwind beim Abbrechen leichtes Spiel hatte.
Hexenbesen sind Wuchsanomalien, die man oft auf Birken oder Tannen beobachten kann; ausgelöst werden sie bei diesen Baumarten durch Pilze.


Bei anderen Baumarten werden Phytoplasmen und Viren als Auslöser vermutet. Hexenbesen an Fichte und Kiefer sind meistens nicht parasitär verursacht, sondern entstehen durch vererbliche Knospenmutationen. Diese werden bei der Züchtung kleinwüchsiger Nadelgehölz-Zierformen genutzt.
Auf diesem Bild seht ihr ein Bruchstück eines abgestorbenen Hexenbesens, der wohl von einer Fichte stammt.
Ich hielt schon oft Ausschau nach diesen interessanten Gebilden, die auch als Donnerstrauch bezeichnet werden. Vergeblich. Wann immer ich meinte, endlich einen Hexenbesen auf einem Baum entdeckt zu haben, entpuppte sich dieser bei genauerem Hinsehen als Mistelbusch. Das ist der Grund, warum Misteln manchmal ebenfalls als Hexenbesen bezeichnet werden.
Mit diesem bäumigen Haupt der Medusa wünsche ich euch nun allen einen baldigen Feierabend und Einstieg ins Wochenende,
Gaby Kistler

Oh wow, faszinierend! 😲
Schönes Wochenende 😊
Kaum habe ich deinen Beitrag über «Hexenbesen» gelesen, fand ich an einem Vogelkirschebaum ein ähnliches Gebilde – das wäre mir ohne deinen Blog sicher nicht aufgefallen. Danke!