Heieiei, wer weiss was ein Hexenei ist?

Was schiebt sich denn da im dunklen Fichtenwald für eine durchsichtig schimmernde, magische Kugel aus dem Waldboden hervor?

Es ist ein märchenhaftes Hexenei und aus ihm wird bald Grosses, Stinkendes hervorgehen.

Lange war ich auf der Suche nach den faszinierenden Hexeneiern. Diese Woche endlich konnte ich welche finden, ja sogar ein ganzes Nest!

Bei einem Hexenei handelt es sich um das Jungstadium der Stinkmorchel (Phallus Impudicus). Bald wird die weisse Haut der runden Knollen platzen und die gallertartige Masse darunter zum Vorschein kommen. Jedes Ei ist durch ein Würzelchen mit dem Myzelgeflecht unter der Erde verbunden.

Da ich gleich so viele auf einmal fand, erlaubte ich mir eines für «Forschungszwecke» zu «sezieren»:

Obwohl der daraus hervorgehende Pilz den wenig rühmlichen Namen Stinkmorchel tragen muss, stinkt das Hexenei keineswegs. Es sieht einfach wunderschön aus, ein richtiges Kunstwerk und es gibt Liebhaber, die den innersten Kern sogar als Delikatesse verspeisen. Nun, viel dran ist da nicht, da bevorzuge ich dann doch lieber gebratene Steinpilze oder Eierschwämme.

Die ausgewachsene Stinkmorchel stinkt – wie es der Name bereits besagt – grauenvoll nach Aas und man kann den durchdringenden Geruch sogar mehrere Meter weit entfernt noch wahrnehmen. Er dient dazu Insekten anzulocken. Diese verteilen nach ihrem Besuch die Pilzsporen und sorgen so für seine Vermehrung. Wenn ihr also Stinkmorcheln sehen möchtet, müsst ihr nur die Nase in den Wind halten und dem Geruch von Aas und Urin nachgehen. Meistens ist übrigens der oliv-braune Überzug des Hutes innert Kürze von Schnecken weggefressen und sie stehen ganz in Weiss da.

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