Gundermann und Gundelrebe – ein und dasselbe schöne Kraut

Er blüht zur selben Zeit wie der Kriechende Günsel und wird gerne mit ihm verwechselt, doch eigentlich lässt er sich recht gut von ihm unterscheiden:

Der Herr Gundermann (Glechoma hederacea) oder die Frau Gundelrebe, wie man will, einige nennen den hübschen Frühblüher auch Erdefeu.

Doch wie können wir ihn am Besten vom Kriechenden Günsel unterscheiden?

Am Auffälligsten ist für mich, dass die ährenförmig angeordneten Blüten beim Günsel sehr nah beieinander sind, ganz im Gegensatz zur Gundelrebe, wo sie weiter auseinander stehen. Auch sind die Blätter des Günsels oval, während die Blätter der Gundelrebe nieren- bis herzförmig und grob gekerbt sind (Bild).

Noch zur Namensgebung. «Gund» kommt – so heisst es beim NABU – aus dem Altdeutschen und bedeutet «Eiter», womit gleich auch auf einen Aspekt seiner heilpflanzliche Anwendung hingedeutet wird. Überall dort wo es darum geht, Eiter oder Schleim aus dem Körper zu ziehen, Schad- und Giftstoffe auszuleiten, bietet die vielseitige Gundelrebe ihre Dienste an.

Wie viele andere Pflanzen auch – beispielsweise der Holunder – erfüllte die Gundelrebe bereits in vorchristlicher Zeit eine Schutzfunktion für Haus und Hof, Mensch und Tier, indem sie diese vor allerlei Ungemach bewahren soll. Zudem war sie mit Sicherheit schon immer eine Zutat, die in keiner «Gründonnerstagssuppe» oder auch «Neun-/Sieben-Kräutersuppe» gefehlt hat.

In meinem alten Kräuterbuch heisst es, dass die Gundelrebe giftig sei für Pferde und andere Säugetiere. Trotzdem, uns Menschen scheint sie – so wir sie denn nicht in zu grossen Mengen verzehren – zuträglich zu sein. So könne man seine jungen Blätter – genau wie diejenigen des Günsels – im Frühling als Beigabe in Salate verwenden. Auch findet sie sich in meinem Wildgemüse-Kompass, wo jedoch explizit darauf hingewiesen wird, dass man die Gundelrebe niemals zu reichlich dosieren sollte! Weitere Informationen zu seiner Verwendung findet ihr dazu am Schluss dieses Beitrages.

Zur Ökologie:

Obwohl die Gundelrebe mancherorts als lästiges Unkraut angesehen wird, muss man doch darauf hinweisen, dass sie in Mitteleuropa zu den allerwichtigsten Frühblühern für zahlreiche Wildbienenarten zählt. Ihre Blüten werden zudem auch häufig vom Wollschweber, Schwebfliegen, Käfern und Ameisen besucht. Zudem sind oft Schmetterlinge wie der Aurorafalter, der Rapsweissling und der Zitronenfalter auf ihnen anzutreffen.

Wer diesem Link folgt, findet noch zusätzliche Informationen über die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten der Gundelrebe. Geschrieben wurde der Artikel von meiner Kollegin Ernestine Astecker, die wie ich, regelmässig für die Zeitschrift NATURZYT schreibt. https://www.naturzyt.ch/natur-erfahren/wildpflanzen-und-wildkraeuter/330-die-gundelrebe-kraftvolles-blutreinigungsmittel.html

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