Geflügelte Buchenblattlaus – fliegendes, wolliges Etwas

Diese Woche begleiteten mich bei der Gartenarbeit in der Luft tanzende, geflügelte Buchenblattläuse (Phyllaphis fagi) mit ihren blau-weissen, flauschigen «Mäntelchen». Man sieht sie zur Zeit recht häufig.

Eine, dieser lediglich zwei bis drei Millimeter grossen Buchenblattläuse, landete für einen kurzen Moment auf meinem Arm. Das, was sie dabei hinterliess, löste das Rätsel um den Flausch, der sie umgibt.

Nach dem kurzen Boxenstopp, den die geflügelte Buchenblattlaus auf meinem Arm eingelegt hatte, hinterliess sie etwas Bläulich-Weisses. Es handelte sich dabei um Wachswollfäden, wie meine Recherchen gezeigt haben: Buchenblattläuse sondern aus speziellen Drüsen ein weissliches Wachs ab das an der Luft verhärtet. Es formt sich zu fadenähnlichen, dünnen und zottigen Strukturen die eine schützende Schicht um die Laus bilden.

Einerseits bietet dieses «Wollmäntelchen» der Laus Schutz vor Fressfeinden, aber auch vor Austrocknung.

Die Buchenblattlaus ärgert nicht selten Besitzerinnen und Besitzer von Hainbuchenhecken, wo sie weisse, watteartige Gebilde auf den Blättern bildet. Sie gibt sehr viel Honigtau ab, der auf darunter befindliche Blätter fällt.

Die sich dort bildende, klebrige Oberfläche kann folglich von verschiedenen Schwärzepilzen besiedelt werden, was wiederum die Photosynthese der Pflanze zusätzlich behindert.

Sind die Buchenblätter einmal von der Buchenblattlaus befallen, so rollen sie sich zusammen und vertrocknen häufig unter Braunwerdung vom Rand her. Je nach Befallsstärke kann es sogar zu Blattfall kommen.

Vom Frühjahr bis Frühsommer entwickeln sich gleich mehrere Generationen von Buchenblattläusen.

Jetzt, im Herbst, «werden Sexualtiere (geflügelte Männchen sowie ungeflügelte, eierlegende Weibchen) ausgebildet, wobei die Weibchen anschließend gelbe, später schwarz-glänzend werdende Eier an die Zweige/Knospenschuppen der Buche ablegen; pro Weibchen bis zu 16 Stück.» (Quelle: Arbofux) Die Eier überwintern an den Knospen.

Weitere Bezeichnungen für die Buchenblattlaus sind Buchenwolllaus und Buchenzierlaus,

Da sich die Tierchen ausschliesslich verschiedene Arten von Buchen als Wirtspflanzen aussuchen, vermute ich, dass die bei mir gesichteten wolligen Buchenblattläuse von der Nachbarin her kommen. Sie hat eine grosse, alte Rotbuche im Garten stehen. Bei mir landeten sie manchmal auf dem Geissblatt.

Es ist wirklich auffällig, wie viele dieser bläulich-weissen, kleinen, wolligen Insekten zur Zeit herumfliegen. Konnte auch gestern wieder zahlreiche von ihnen in der Luft tanzen sehen, ähnlich wie Mücken. Aber da sind mir die Buchenblattläuse doch noch lieber als die Mücken; insbesondere die Japanische Buschmücke zeigt sich in diesen Wochen auch tagsüber als besonders angriffslustig.

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