
Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus).
Dieses wunderschöne, weibliche Exemplar konnte ich diese Woche an einer Scheunenwand entdecken. Ihre Tage sind wortwörtlich gezählt, denn sie wird sterben, nachdem sie in diesen letzten Oktobertagen ihre Eier in Kokons abgelegt und damit für die nächste Generation gesorgt hat.
Kreuzspinnen gehören zur Familie der Radnetzspinnen. Ihre Angehörigen sind bekannt für wunderschöne Radnetze, die einen Durchmesser von bis zu 50 cm aufweisen können. Ein solches Kunstwerk baut eine Kreuzspinne in rekordverdächtiger Zeit von ca. 45 Minuten und benötigt dafür rund 20 Meter Spinnfaden.


Ihr Gattungsname Kreuzspinne, weist auf das helle Kreuz am Hinterleib hin. Bei der Gartenkreuzspinne besteht es aus fünf einzelnen, hellen Flecken: vier längliche und einen kreisförmigen Fleck in der Mitte. Die Farben können variieren, je nach Verbreitungsgebiet, so sind Kreuzspinnen im alpinen Raum fast schwarz, ansonsten gelblich, hellbraun bis rötlich.
Und wie geht es weiter, mit dieser abgebildeten weiblichen Gartenkreuzspinne?
Sie wird wie eingangs erwähnt, wohl noch in diesen Tagen 40 bis 50 Eier in mehreren, gelblichen, fein gesponnenen Kokons ablegen. Die befinden sich an einem geschützten Ort in einem Gespinst. Nach der Eiablage bleibt das Weibchen noch eine Weile schützend in der Nähe der Kokons, magert jedoch immer mehr ab, bis es schliesslich stirbt.


Bereits wenige Tage nach der Eiablage setzt die weitere Entwicklung ein und noch vor Beginn der kalten Jahreszeit schlüpfen die Jungspinnen aus ihren Eihüllen. Dichtgedrängt im bestens isolierten Kokon aus dichtem Seidengewebe, können ihnen selbst Temperaturen von unter minus 20 Grad Celsius nichts anhaben.
Im folgen Frühjahr verlassen die kleinen Spinnen dann den Kokon, was immer ein Erlebnis ist, wenn man das mal beobachten kann: Wie eine goldene Flut verteilen sie sich bei einer Störung im Gespinst. Erst nach ein paar Tagen sucht jedes einzelne Spinnchen das Weite und macht sich selbständig.

Sie überwintern erneut und werden erst im darauf folgenden Jahr geschlechtsreif. Der ganze Entwicklungszyklus der Gartenkreuzspinne ist demnach zweijährig. Wenige Tage nach der Eiablage, sind es sogar für kurze Zeit drei Spinnengenerationen.
Für alle die Angst vor Spinnen haben:
Das aus verschiedenen Eiweissen bestehende Gift der Gartenkreuzspinne ist ungefährlich für den Menschen. Die vorne, am Kopf sitzenden Klauen vermögen kaum unsere Haut zu durchdringen, höchstens an ganz empfindlichen Stellen, wo sie dünn ist und auch dann ähnelt die Folge ihres Zwicken lediglich einem Mückenstich, der auch mal jucken und brennen kann.
ABER: Auch die Gartenkreuzspinne zwickt uns nur dann, wenn wir sie unabsichtlich, vielleicht bei Gartenarbeiten, in höchste Bedrängnis bringen. Da würden wir uns ja schliesslich auch wehren, bevor man uns zermantscht.
Nun wünsche ich euch allen herzlich einen guten Start in die neue Woche,
Gaby Kistler
Sehr spannend, DANKE für die Info