Futtermais – begehrt bei Dachs und Wildschwein

An so manchem Maisfeldrand haben sich verschiedene Wildtiere ihre Bäuche vollgeschlagen. Während es in anderen Regionen vielleicht Wildschweine sein mögen, die sich mit den delikaten Maiskolben Winterspeck anfressen, sind es in unserer Gemeinde vor allem Dachse (Meles meles). Die bedienen sich ungeniert am reichlich gedeckten Tisch gleich vor ihrer «Haustüre».

Eigentlich wäre der Mais reif zur Ernte, doch die nasse Witterung – und in der Folge aufgeweichte Böden – haben den Einsatz der grossen, schweren Erntemaschinen bis jetzt mancherorts verhindert. Kommt hinzu, dass die Lohnunternehmen, die für die Ernte von den Landwirten «angeheuert» werden – ja nicht zur selben Zeit überall sein können.

Hübsch sehen sie aus, diese gesunden, goldgelben Kolben mit ihren lustigen, wilden «Frisuren». Sie stehen verführerisch da, bei einigen vierbeinigen «Abnehmern», direkt vor der Haustüre.

Viele der Maisfelder grenzen nämlich direkt an Wälder in denen sich in unmittelbarer Nähe weitläufige, alte Dachsburgen befinden. Nun das allein könnte die Dachse vielleicht noch nicht «überführen», definitiv aber verraten sie ihre Latrinen. Dachse sind ja sehr reinlich und graben für ihre Hinterlassenschaften eigens Latrinen. Über diese Eigenart habe ich in meinem Tagebuch bereits mehrfach berichtet.

Um an die begehrten Kolben zu kommen, drücken die bis zu 12 Kilogramm schweren Dachse die hoch gewachsenen Pflanzen kurzerhand nieder.

Unweit der Maisfelder entdeckt man manchmal auch die Folgen davon, wenn gewisse, vor allem junge und noch unerfahrene Wildtiere, es mit Maisfuttern etwas übertreiben und mehr fressen, als ihnen bekommt. Ähnliches, nämlich Herausgewürgtes, sieht man zur Zeit auch von Eibenbeeren und später, im Winter, bei Mistelbeeren.

Wer viel in der Natur und mit wachen Sinnen unterwegs ist, kann mit der Zeit viele Spuren, die Tiere hinterlassen, deuten. Damit meine ich nicht nur Trittsiegel, Fährten, sondern auch solche und andere Überreste, die auf die Anwesenheit eines Tieres hindeuten.

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