Frühlings-Fingerkraut in Hochform

In meiner Gemeinde gibt es so manches vollsonnig gelegene Wiesenbord das aussieht, als wäre es mit gelben Teppichen belegt.

Kommt man diesen gelben Polstern näher sieht man, dass sie aus unzähligen gelben Blüten des Frühlings-Fingerkrauts gebildet werden.

Das zur Familie der Rosengewächse gehörige Kraut hat eine Vorliebe für sandige, magere Trockenwiesen und Felshänge.

In meinem dicken Botanikwälzer werden über 50 verschiedene Fingerkräuter (Potentilla) erwähnt. Auch vom Frühlings-Fingerkraut kommen gleich mehrere Varietäten vor, die sich anhand der unterschiedlichen Blattbehaarung unterscheiden. Interessant ist dabei, dass in Regionen, wo es eher kühl und feucht ist, diese Behaarung sehr gering ist, jedoch an trockenen, warmen Standorten dichter und stärker. Die ziehen ihren «Pullover» also erst dann an, wenn es warm ist. Da werde ich mich mal drauf achten.

Heute lasse ich ausnahmsweise aufgrund der vielen Unterarten die botanische Bezeichnung der abgebildeten Frühlings-Fingerkräuter weg, da ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es sich hier um Potentilla pusilla oder Potentilla neumanniana* handelt. Mit Sicherheit aber handelt es sich um Frühlings-Fingerkräuter, das steht ausser Frage.

Sie sind auch in Deutschland sehr verbreitet, nur im Norden komme das Frühlings-Fingerkraut nicht vor.

Die fünfzähligen hellgelb leuchtenden Blüten-Sonnen locken viele Insekten an, was nicht weiter verwunderlich ist, da sie reichlich Pollen und Nektar anzubieten haben. Bis zu 30 Wildbienenarten sollen laut Smagy zu ihren Besucherinnen zählen. Im Spätsommer kommt das Frühlings-Fingerkraut öfters zu einer Nachblüte, die bis weit in den Herbst andauern kann. Diese Blühfreudigkeit und die Tatsache, dass es von Schnecken verschmäht wird, macht es auch für den Garten interessant, sei es als Bodendecker oder Dachbegrünung.

* Nachtrag zu den Arten:

Gemäss Wikipedia werden als Potentilla neumanniana «nur solche Pflanzen bezeichnet, die keine Sternhaare besitzen…. Die Behaarung besteht nur aus einfachen, 2–3 mm langen Haaren („Striegelhaaren“), die meist vorwärts gerichtet sind, seltener auch fast abstehend. Im oberen Teil der Blütentriebe und an den Blattstielen finden sich kürzere, gekrümmte Haare, manchmal auch kurze Drüsenhaare.»

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