Etwas Farbe zum trüben Wochenstart: Basteltipp mit Ebereschenbeeren

Da baumelt sie, am Zwetschgenbaum, meine mit Beeren der Eberesche (Sorbus aucuparia) gefertigte Kette.

Wir starten trüb und nass, mit erfrischenden 12° in die neue Woche. Da halte ich doch mit ein paar hellen, bunten Bildern dagegen und starte mit einem Basteltipp.

Wie ich sehe, hängen mancherorts viele Ebereschenbeeren an den Bäumen, auch wenn ihr leuchtendes Rot am heutigen grauen Tag nicht mehr einen so wunderbaren Kontrast zum intensiven Blau des Himmels bildet, wie letzte Woche.

Aber es kommen auch wieder trockenere Tage, an denen ihr vielleicht mit Kindern in der Familie oder im Hort, noch etwas leuchtendroten Vogelbeerenschmuck auffädeln könnt.

Das Basteln mit Naturmaterialien ist auch immer eine wunderbare Gelegenheit, den Kindern die Natur näher zu bringen. So kann man ihnen dabei einiges über die Eberesche erzählen (wozu man sich vorher beispielsweise anhand dieses Beitrags informieren kann: https://natur-tagebuch.ch/eberesche-oder-vogelbeere-der-volksmund-kennt-viele-namen-fuer-diesen-einzigartigen-baum/) und sie gleich darüber aufklären, dass die Beeren von der unkultivierten wilden Eberesche, roh gegessen, ganz arges Bauchweh und Erbrechen verursachen können.

Ich werde diesen Herbst wohl eine zweite Eberesche pflanzen. Dieses Mal jedoch eine kultivierte Form, nämlich die beliebte Mährische Eberesche (Sorbus aucuparia «Edulis»), sie gibt grössere Früchte. Zudem schreibt der BUND Schleswig-Holstein dazu: «Die Früchte der Mährischen Eberesche haben einen höheren Zuckergehalt als die der Gemeinen Eberesche, sind frei von Parasorbinsäure und können daher auch roh verzehrt werden.«

Auch Plantura Garden schreibt einiges über die Vogelbeere: «Die knallorange bis hellrote Farbe der Apfelfrüchte und der anfänglich oft adstringierende, bittere Geschmack durch die Parasorbinsäure, vor allem bei wild gesammelten Vogelbeeren, erwecken den Eindruck dass Vogelbeeren giftig seien. Dieser wird durch Kälte und mit zunehmender Reife der Früchte bis in den Oktober hinein immer weniger, sodass die Früchte zuletzt gut verarbeitet werden können. Auch für Haustiere sind die Vogelbeeren nicht giftig – sie vermeiden sie allerdings meistens aufgrund der leuchtenden Farbe und des bitteren, adstringierenden Geschmacks oder spucken sie schnell wieder aus.«

Weiter heisst es: «Die Früchte der Edel-Eberesche (Sorbus aucuparia var. edulis) sind sogar roh genießbar, da sie nahezu bitterfrei und bereits süßer sind. Früchte der wilden Eberesche sollten aufgrund der Parasorbinsäure nicht roh gegessen werden, da sie in großen Mengen zu Nierenschädigung oder Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfällen führen können. Frische Vogelbeeren wurden daher früher als Abführmittel genutzt.«

Die Beeren sollten erst bei Vollreife geerntet werden. Obwohl diese bereits ab August-September leuchtend-rot sind, so sind sie – je nach Höhenlage – erst im Oktober erntereif für eine Verwendung in der Küche. Die essbaren Beeren können beispielsweise in einem Dörrex oder Backofen bei 40° schonend gedörrt werden. Durch die Trocknung wird die Parasorbinsäure zu der unschädlichen Sorbinsäure abgebaut. Getrocknet und dabei kühl und trocken gelagert, halten sie sich ein Jahr lang. Man kann sie aber auch einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten. – Mir gefallen sie getrocknet auch als Dekoration in Schalen.

Nun wünsche ich euch einen gelungenen Wochenstart; behaltet die Sonne im Herzen!

Gaby Kistler

Ein Kommentar bei: “Etwas Farbe zum trüben Wochenstart: Basteltipp mit Ebereschenbeeren

  1. Ich habe seit etwa 10J eine Edulis im Garten. Die Beeren sind sehr gut zum roh essen. Allerdings bringt der Baum nicht immer Früchte, vorallem bei kaltem Frühling wie vergangener nicht. Vielleicht liegt es auch an der Höhe, bin auf 1550m oben wo aber noch viele einheimische Vogelbeeren wachsen. Freundliche Grüsse gerda

    1. Guten Tag, Gerda. Vielen Dank für die Rückmeldung. Eigentlich zählt ja die Eberesche zu den Laubgehölzen, die auch in höheren Lagen wachsen, teilweise bis auf 2000 Meter. Vielleicht sind aber die kultivierten Arten wie die Edulis weniger widerstandsfähig als die wilden. Meine eigene, eine wilde, hat bis jetzt nur ein einziges Mal keine Beeren entwickelt. Das war nach einem katastrophalen Frühling, in dem die Insekten die Blüten nicht bestäuben konnten, entweder war es zu kalt, zu windig oder dann wieder nass. Möglich, dass es auch bei dir mit der mangelnden Bestäubung der Blüten im Frühling zusammenhängt. Da ist es immer wichtig, dass die Bestäuberinsekten fliegen können. Hatten denn die wilden Vogelbeerbäume in diesem Jahr auch keine Früchte, oder nur die Edulis nicht? Freundliche Grüsse, Gaby

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