Espenblüte ist schon fast vorbei

Der anhaltende Sturmwind hat wohl unterdessen noch die letzten Kätzchen der Espen (Populus tremula) vom Baum gerissen. Vor ein paar Tagen ging ich schauen, wie es um ihre Blüte steht und musste feststellen, dass diese schon fast vorbei ist.

Letzte Woche lernte ich wieder etwas dazu, über die Klonverbände, Wurzelbruten von Bäumen wie der Espe und wie praktisch die sind für die Fortpflanzung.

Die Espe ist zweihäusig, es gibt demnach männliche und weibliche Bäume und bei diesen jungen Bäumen handelt es sich ausschliesslich um Herren. Ihre grau-braunen Kätzchen fallen jeweils nach dem Abblühen sehr schnell ab. Das sieht man am Boden, der ist übersät mit diesen flauschigen, pelzigen Schwänzchen.

Zitterpappeln, wie wir die Espen hier nennen, vermehren sich – genauso wie andere Pappelarten – häufig über sogenannte Wurzelbruten. Diese entstehen dadurch, dass Schösslinge direkt aus den Wurzeln hervorgehen können.

Auf meinem Bild seht ihr einen solchen genetischen Klonverband von jungen Espen, die mit den Elternbäumen durch das gemeinsame Wurzelsystem verbunden bleiben. In diesem Fall handelt es sich wie erwähnt um männliche, junge Espen.

Das ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil im Fall von zweihäusigen Bäumen ja das eine Geschlecht jeweils von der Präsenz des anderen abhängig ist, damit es zur Befruchtung kommt. Und auch wenn die männlichen Pollen bis zu 8 Kilometer (!) zu ihren Weibchen fliegen können, ist es doch von Vorteil, sich auch eigenständig, eben durch Wurzelbruten vermehren zu können.

Übrigens: Ist die eigene Art in der Nähe nicht vorhanden, greifen Pappeldamen durchaus auch auf den Samen anderer Arten bzw. deren Kreuzungen zurück.

Leider kann ich euch keine weiblichen Espenkätzchen zeigen, mit den typischen, grünen Fruchtknoten, da ich in der Umgebung nur männliche Bäume kenne. Hier seht ihr sie jedoch abgebildet: https://www.naturetouch.info/lexikon/detail/zitter-pappel-aspe-espe.html

Nun bleibt mir noch, euch einen schönen Sonntag zu wünschen. Für uns hier hoffe ich, dass der Föhnsturm nirgends Schäden anzurichten vermag. Letzte Nacht dachte ich zuweilen, er reisst mir das Dach vom Kopf weg. Trotzdem, ich liebe es, direkt unter dem Dach zu schlafen, vor allem wenn das Regenorchester darauf spielt. Irgendwie ist man sehr nah bei den Elementen.

Eure, Gaby Kistler

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