Heute, 4. Dezember ist es wieder soweit, am Gedenktag der Heiligen Barbara werden die sogenannten Barbarazweige geschnitten.
Damit diese Zweige dann an Weihnachten euch auch wirklich mit ihren schönen Blüten erfreuen, müsst ihr jedoch unbedingt ein paar Dinge beachten.
Die Art des Zweiges unterscheidet sich je nach Region und Brauchtum. Bei uns ist es traditionellerweise ein Kirschenzweig, andernorts sind es aber auch Apfel- oder Pflaumenzweige. Ich persönlich probiere immer ganz verschiedenes aus, beispielsweise Kornelkirschenzweige (Cornus mas) oder Scheinquitte/Feuerbusch (Bilder).
Damit sie aber auch wirklich auszutreiben beginnen und zum Blühen kommen, ist es ganz wichtig, dass sie bereits mindestens einen strengen Frost erlebt haben, also mindestens 5 Minusgrade. Fehlt dieser Frost, legen manche Leute den Zweig für eine Nacht in die Tiefkühltruhe, um auf diese Weise einen Frost zu simulieren. Dann denkt der Zweig danach in der warmen Stube, «Ha! der Winter ist vorbei, höchste Zeit auszutreiben». Wieder andere legen die Zweige nach dem Kälteschock (sei es nun durch natürlichen Frost oder Gefriertruhe) noch für kurze Zeit in lauwarmes Wasser, um ihnen das Signal zu geben «Hallo, es ist warm, der Frühling ist da, Zeit auszutreiben!»
Und was hat es denn mit den Kirschblüten und der Heiligen Barbara auf sich? Nun, als sie ins Gefängnis gebracht wurde, soll sich auf dem Weg dorthin an diesem Tag ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen haben. Exakt am Tag der Hinrichtung schliesslich seien die Kirschblüten aufgegangen.
Die Heilige Barbara ist hauptsächlich die Patronin der Bergleute. Da sich im Mittelalter in der Schweiz der Abbau der zahlreichen Metallvorkommen lohnte, waren daher die Barbarafeiern zu Ehren ihrer Schutzpatronin weitverbreitet. Aber auch heute noch, das habt ihr vielleicht mal im Fernsehen gesehen, wird die Hl. Barbara von den Tunnelbauarbeitern anlässlich eines Durchstichs geehrt. Kein Wunder, bei dem gefährliche Job den sie für uns machen.