Gestern stand für mich bereits das Verwerten der tags zuvor gepflückten Holunderbeeren an. Nicht nur das Einmachen der Gartengemüse, auch die Verwertung der Wildfrüchte ist für mich bedeutend und gehört seit bald 40 Jahren fix in den Jahreskreislauf.
Und so stand nun, da die Holunderbeeren in unserem Garten reif waren, ihr entsaften an.
Während fast drei Stunden kam ich mir vor wie Aschenputtel, welches die Erbsen aus der Asche sortieren musste. So lange dauerte es, bis ich akribisch jede vertrocknete oder noch unreife Beere herausgeklaubt und dann noch so weit wie möglich die Stiele abgeschnitten hatte. Natürlich könnte ich auch einfach alle Beerendolden ungesehen in das Entsaftersieb geben, aber das gäbe niemals dieselbe gute Saftqualität.
Nachdem ich die Kornelkirschen fertig entsaftet hatte (Bild), ging es also gestern nahtlos weiter mit den Holunderbeeren. Die Ausbeute wird ungefähr 3 Liter Saft sein. Daraus stelle ich dann später, wenn ich an Regentagen mal Zeit finde, Gelee her. Ich liiiiebe ihn. Die heisseingefüllten Säfte halten sich in den Flaschen mehr als ein Jahr, auch ohne Zuckerbeigabe. Wichtig ist einfach sehr sauberes Arbeiten und das sofortige Verschliessen nach dem sie voll sind. Den Holundersaft kann man im Winter auch als Heissgetränk verwenden, gesüsst mit Honig. Meine Kinder liebten es.
Dieser Tage ist wirklich Hochbetrieb in der Küche, denn es gilt auch noch alle paar Tage wieder Tomaten einzukochen. Wir konnten dieses Jahr bis in den April Gläser mit Tomatensugo vom letzten Jahr verwenden. Diese einzelne Ochsenherztomate hier wiegt stolze 769 Gramm. Das sonnig-warme Wetter passt den Tomaten natürlich, aber nicht nur ihnen, auch die Bohnen gedeihen ausserordentlich gut.
So durfte ich heute neben Stangenbohnen, auch bereits das erste Mal Höckerli (Buschbohnen) pflücken.
Links im Bild grüne Stangenbohnen, rechts violette Höckerli der Sorte «Royal Burgundy». Früher kaufte ich immer Samen der Sorte «Winnetou», aber die gibt es ja nicht mehr, schade, sie schmeckte sehr fein. Die violetten Bohnen werden beim Blanchieren innert einer Minute grün und verlieren ihre violette Farbe.
Da ich sowieso mit den Bohnen zu tun hatte, pflücken, blanchieren, einfrieren, gab es zum Mittagessen natürlich gleich einen gartenfrischen Bohnensalat. Die Bohnen quietschten richtig zwischen den Zähnen, so sollte es sein, das ist ein Zeichen dafür, dass sie gerade richtig gar gekocht sind und nicht zu weich.
Im Garten gehen nun auch die ersten Sonnenblumen in Blüte, worauf ich mich schon lange gefreut hatte. Auch der Hanf blüht, es ist ein Sämling vom Vorjahr, der aufgegangen ist und mir auch dieses Jahr wieder zuverlässig den Kohlweissling von den Kohlgewächsen ferngehalten hat.