
Meine triefenden Augen und Niesattacken am Morgen gaben mir den Hinweis: Irgendwo in der näheren Umgebung hat es erste Haselsträucher die blühen.
So gesehen bin auch ich ein phänologisches, menschliches Zeigerpflänzchen, welches verlässlich jedes Jahr die erste Haselblüte anzeigt. Habt ihr euch auch schon auf die sehr kleinen roten Büschelchen, die weiblichen Haselblüten geachtet? Sie werden oft übersehen.
In milden Wintern kann es durchaus vorkommen, dass die Haselsträucher bereits im Januar mit der Blüte beginnen. So vermeldete das Allergiezentrum Schweiz, dass die ersten Haselpollen bereits seit dem 30. Dezember und damit 20 bis 30 Tage früher als sonst unterwegs seien. In den Messstationen von Meteo Schweiz wurden spätestens am 2. Januar die ersten mässigen Belastungswerte für Allergikerinnen und Allergiker gemessen.
Also: Falls euch gerade ein Schnupfen plagt, könnte dieser durchaus auch mit dem ersten Pollenflug zusammenhängen.

Nun aber zu den weiblichen Blüten, die im Gegensatz zu den männlichen, langen gelbgrünen Kätzchen, total unscheinbar sind und nur bei genauerem Hinsehen entdeckt werden.
Da es sich beim Hasel um eine einhäusige Pflanze handelt, also eine, auf der sich männliche und weibliche Blüten zugleich befinden, sieht man die weiblichen Blüten oft unmittelbar in der Nähe der männlichen, am selben Zweig.

Ich habe mich gestern mal in der Umgebung drauf geachtet und festgestellt, dass die Hasel in unserer Gemeinde je nach Standort ganz unterschiedliche Stadien zeigen: Kätzchen die noch ganz geschlossen sind, bei denen gar nichts auf eine baldige Blüte hindeutet (interessanterweise bei meinen eigenen) und solche, die bereits beginnen zu stäuben.
Die männlichen, also die langen «Würmchen», die bildet der Hasel bereits im Spätherbst, gleich nach dem Laubabfall aus. Doch erst wenn sie im Frühling blühen, öffnen sie die Schuppen und geben Pollen frei. Haselkätzchen im Spätherbst sind also nichts ungewöhnliches.