Nach mehr als 15 Jahren hat es auch mich mal wieder so richtig erwischt, dachte das Sommerjäckchen reicht für einen Ausflug. Hat es nicht, kein Wunder bei 10°, aber der Kopf wollte einfach nicht einsehen, dass wir nun mal nicht die der Jahreszeit entsprechenden, frühsommerlichen Temperaturen haben.
So bin ich seit Tagen am «schmieren und salben», Tee und Sirup trinken, schwitzen und Dämpfe inhalieren. Die Natur hat da ja so viele grosse Heilpflanzen für uns parat. Gut wenn man sie gesammelt hat und in so einem Fall auf sie zurückgreifen kann.
Es fängt immer gleich an – wobei das «immer» das letzte Mal wie erwähnt vor etwa 15 Jahren war – zuerst schleicht sich der «Käfer» über den Hals ein und macht sich mit Halsweh bemerkbar, wenn ich das nicht umgehend mit Salbeitee abstellen kann, kommt bald das ganze Programm in stets derselben Reihenfolge: Halsweh, Schnupfen und als «krönender Abschluss» Husten mit Kopfweh.
Da ich bei Erkältungen nie Chemie verwende (ausser Vicks zum Einreiben), kommen bei mir folgende pflanzlichen Heilmittel zum Einsatz:
Da wäre einmal der selber hergestellte Hustensirup. Dazu schneide ich wie auf dem Bild Zwiebeln und gebe viel Flüssighonig dazu. Vermenge die Chose und lasse sie ziehen. Schon bald beginnt sich Flüssigkeit zu bilden, von der nehme ich dann alle paar Stunden 1 Kaffeelöffel. Das De Luxe-Rezept wäre dann in Ergänzung mit frischem Meerrettich (so man denn welchen zuhause hat, ich lag so flach, konnte nicht mehr einkaufen gehen):
Eine Zwiebel klein schneiden und Meerrettich fein raspeln. Beides zusammen mit der 2-3 fachen Menge Honig vermischen. Ein paar Stunden ziehen lassen, später abseihen, oder einfach immer wieder davon etwas Flüssigkeit holen, so lange sich neue bildet. Sobald eine Entzündung im Anmarsch ist, täglich 3 – 5 Mal 1 Teelöffel einnehmen und langsam im Mund zergehen lassen. Zwiebel besitzt antibakterielle und entzündungshemmende Inhaltsstoffe, der Meerrettich wirkt schleimlösend und schweisstreibend, Honig stärkt die Abwehrkräfte und wirkt beruhigend auf die Schleimhäute.
Dieser Sirup ist auch angesagt bei den ersten Zeichen einer Nebenhöhlenentzündung, so wie es bei mir war, inklusive dem dafür typischem Druck auf die Wangenknochen. Kommt es jedoch nicht zu einer raschen Besserung, muss selbstverständlich ein Arzt aufgesucht werden!
Tee:
Sobald die ersten Zeichen von Halsweh da sind: Salbeitee trinken.
Teemischung (besonders bei sich ankündigender Nebenhöhlenentzündung angesagt, zeigt sich auch durch Druck auf die Wangenknochen):
2 Teile Holunderblüten und Schlüsselblume, 1 Teil Kamille und 1 Teil Thymian. 1 TL Mischung davon mit 200 ml kochendem Wasser übergiessen, 8 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen. Täglich 3 Tassen trinken und auch wenn die Symptome abgeklungen sind, unbedingt weitertrinken. Auch diese Kräuterteekur unbedingt nach 4 -6 Wochen für mindestens 2 Wochen unterbrechen. Holunder und Schlüsselblume fördern die Abschwellung der Schleimhäute, das Sekret kann dadurch besser abfliessen. Kamille und Thymian wirken antibakteriell und sind entzündungshemmend.
Eine weitere Teemischung, die ich bei einer starken Erkältung trinke:
Salbei, Thymian, Holunder- und Lindenblüten, Kamille, Königskerzenblüten
Dann habe ich noch Dämpfe gemacht (Kräuter in einem Topf aufkochen, etwas ziehen lassen, Kopf drüber halten und ein Frotteetuch über mich und den Topf ziehen, so kann man die volle Ladung Dampf einatmen). Verwendete Kräuter: Kamille, Lindenblüten, Eisenkraut, Thymian, Holunderblüten. Achtung, vorsichtig rangehen, falls der Dampf zu heiss ist!
Und zum Schluss noch ein super Gurgelrezept, denn es ist äusserst wirksam, bei mehrfacher Wiederholung: 1 Tasse Salbeitee, 1 wenig Salz und ein Schuss Apfelessig. Damit immer wieder gurgeln, ihr werdet staunen wie das wirkt.
So ist es doch gut, wenn man die benötigten Heilpflanzen zur Hand hat, wenn sie plötzlich benötigt werden. Am heilkräftigsten sind immer noch die Pflanzen, die an dem Ort wachsen, den sie sich selber ausgesucht haben. Mein Vertrauen in die «Heilkräfte» von Pflanzen die industriell angebaut worden sind und in Teebeuteln von Grossverteilern angeboten werden ist da ziemlich gering.
Die wichtigsten Heilpflanzen kann man sehr gut selber sammeln. Als nächstes werden das bei mir die Holunderblüten sein (Bild).
Danke für die wertvollen Tipps. Gerne ergänze ich sie mit einem einfachen, althergebrachten Rezept für einen sehr wirkungsvollen Hustensirup: frische Spitzwegerich-Blätter waschen, gut trocknen und in 2-3 cm Stücke schneiden. Dann in dünnen Schichten abwechslungsweise mit Rohzucker in einen Steinguttopf geben, gut zudecken und an einem dunklen Ort mit konstanter Temperatur ca. 3 Monate lagern. Danach die ganze Masse auspressen – fertig ist der Hustensirup.