
Efeu (Hedera helix) blüht erst ab etwa acht bis 10 Jahren, aber die Kletterpflanze hat ja auch Zeit, da sie über 100 Jahre alt werden kann. Zeit nimmt sich der Efeu auch mit der Blüte, die erst im September-Oktober erfolgt. Diese späte Nahrungsquelle erfreut insbesondere die Insekten, da in diesen Monaten bereits das meiste verblüht ist.
Die wintergrüne Laubpflanze erklettert nicht nur Bäume, sondern in Siedlungsgebieten auch Hausfassaden und Mauern; wo vertikale Strukturen fehlen, breitet sie sich auch mal flächig aus.
Ihre späte Blüte stellt eine wichtige und beliebte Nahrungsquelle für verschiedene Insektenarten dar. Die Efeu-Sandbiene hat sich sogar auf Efeu-Pollen spezialisiert. Aber auch Wanderinsekten wie verschiedene Schmetterlings- und Schwebfliegenarten, stärken sich vor ihrer weiten Reise nochmals an den kugeligen Blütenständen.


Wer genau hinschaut kann etwas Interessantes entdecken: Die bekannte Form von Efeublättern an Kriechsprossen ist drei- bis fünflappig. Aber schaut euch mal die Blätter an blühenden Sprossen an, sie sind oval bis zugespitzt und unterscheiden sich damit von den anderen Blättern, was immer mal wieder für Verwirrung sorgt.
Für Verwirrung sorgt auch stets die Frage: Kann Efeu Bäume schädigen, weil er sie parasitiert und ihnen Nährstoffe entzieht? Ist Efeu ein Schmarotzer?
Nein. Beides ist falsch – so die Aussage eines Biologen – denn zwischen Efeu und dem Baum herrscht keine Parasit-Wirt-Beziehung, da sich Efeu nicht von den Bäumen ernährt, sondern diese lediglich als Stütze benutzt. Aber: Insbesondere wenn die Efeupflanzen alt und sehr gross werden, können sie den Stützbaum durch Lichtkonkurrenz sowie dem grossen zusätzlichen Gewicht Schaden zufügen (insbesondere im Winter, wenn dann noch die Schneelast hinzukommt).


Im Winter werden die reifen Früchte des Efeus zu einer wichtigen Nahrung für die verschiedensten Vogelarten. Die unverdauten, ausgeschiedenen Samen sorgen dann gleich auch für die Vermehrung des Efeus. Für den Menschen sind die Beeren, wie auch die restlichen Pflanzenteile giftig.
Der wintergrüne Efeu war stets ein Symbol für die Ewigkeit und findet noch heute Verwendung als Grabschmuck. Efeu verbindet man auch mit Freundschaft und Treue. Bereits in der Antike wurde er von verschiedenen Autoren erwähnt, er symbolisierte die Unsterblichkeit.
Auf diesem Bild seht ihr Efeu auf einem Eibenstamm, da es sich hier um Sprossachsen und nicht um Bütensprosse handelt, haben sie ihre typische Efeu-Blattform.

