Wisst ihr, was die Redewendung, etwas/jemand «über den grünen Klee loben» bedeutet? Es will heissen, dass wir einen Menschen, oder eine Sache übermässig, ungebührlich loben. Aber wieso «grüner Klee»? Diesem Rätsel bin ich nicht auf die Spur gekommen, aber ich möchte in loser Folge drei gelbe Kleearten vorstellen, die wegen ihrer guten Eigenschaften ein Lob wirklich verdienen.
Es sind allesamt Kleearten, die uns häufig begegnen. Ich beginne mit einer meiner Lieblings-Kleearten, dem wunderschönen Hornklee.
Der Gemeine Hornklee (Lotus corniculatus) ist eine einheimische Wildpflanze die man gut an ihrem hornförmigen Fortsatz am Ende der Hülsenfrüchte erkennt. Seine dunkelgelben Schmetterlingsblüten sind nicht selten rot überlaufen.
Die Landwirte schätzen den Schotenklee – wie er in der Schweiz auch genannt wird – denn er ist eine hervorragende Futterpflanze. Zudem liefert der Hornklee vorzüglichen Nektar, was ihn als wunderbare Bienenweide auszeichnet. Sein Nektar enthält durchschnittlich 40% Zucker! Aber auch bei Schmetterlingen ist er beliebt, gerade für den zauberhaften Hauhechel-Bläuling stellt der Hornklee eine wichtige Futterquelle dar. Obwohl er nicht zu den traditionellen Heilpflanzen gehört, findet er doch in meinen Heilpflanzenbüchern Erwähnung. So wird darin auf seine beruhigende und krampflösende Eigenschaft bei einer innerlichen Anwendung der Blüten hingewiesen.
Vielleicht begegnet ihr dem Hornklee auf eurem nächsten Spaziergang am Wegrand, dort trifft man ihn nämlich häufig an. Ebenfalls findet man den auffälligen Klee in Steinbrüchen, auf Halbtrockenrasen, bei Gebüschen und natürlich in Wiesen.
Übrigens: Wer den Hauhechel-Bläuling anlocken und etwas für die Bienen tun möchte, kann ihn sich auch in den Garten holen. Dort blüht er vom Frühling bis in den August hinein. An seinen Standort stellt er eigentlich keine grossen Ansprüche, aber wenn er wählen könnte, würde der Hornklee sich wohl einen eher trockenen, sandig-lehmigen, vielleicht sogar steinigen Untergrund aussuchen.