
Obwohl ich fast jede Woche mindestens einmal unter dieser Stieleiche vorüberlaufe, so muss ich doch jedes Mal stehen bleiben und sie voller Bewunderung und Ehrfurcht betrachten. Der Rotmilan im Bild liefert einen guten Grössenvergleich.
Was mag diese mächtige Stiel-Eiche (Quercus robur) wohl schon alles erlebt haben. Schon in den 60-er Jahren bin ich an der Hand der Grossmutter bei ihr vorbeispaziert.
Gestern posierte Ivar vor ihrem Stamm, von dem ich mir jedes Mal vornehme, dass ich das nächste Mal seinen Umfang messen werde. Es heisst dass dieser im Freistand bis zu 12 Meter betragen könne.
Eichen sind unglaublich zäh, das bewies mir auch ein Kommentar auf meinen kürzlichen Facebookbeitrag: «Vor über 70 Jahren schlug der Blitz in eine große alte Eiche auf unserem Grundstück in Berlin. Wir hörten das Krachen, sahen aber erst später, dass die Erde ringsum die Eiche aufgeworfen war in etwa 50 cm Haufen und weitere Brocken weitergeflogen waren. Die Eiche sah unversehrt aus und steht heute noch in aller Pracht.»

Es ist schon sehr erstaunlich, wie die Eiche ausgerechnet an diesem äusserst windexponierten Ort so alt werden kann, hier, wo kein Hügel, keine Häuser, kein Wald, den Wind von Westen her bremsen würde. So hat sie bisher alle «Jahrhundertstürme» und Orkane wie Vivien und Lothar überwunden. Wie weit in die Tiefe wohl unterdessen ihre ebenso mächtige Pfahlwurzel reichen mag? Es ist eben diese Pfahlwurzel, die Stieleichen so sturmfest macht, mit ihr kann sie selbst stark verdichtete Böden erschliessen um an tiefliegendes Grundwasser zu gelangen; ein Grund, weshalb ihr wohl auch Trockenheit nicht gross was anhaben kann.
Ich schätze auch die Eiche sehr und bin bei ihrem Anblick sehr demütig. Jedoch sind viele bei uns stark vermistelt was die Eiche sehr belastet.
Was könnte man gegen die Misteln und für die Eiche tun?