Die Traubenkirsche – ein eher unbekannter, heimischer Baum

Auf den ersten Blick ähnelt sie mit ihren überhängenden Blüten einem weissblühenden, riesigen Fliederbaum, doch es handelt sich um die Traubenkirsche (Prunus padus).

Obwohl die heimische Baumart ziemlich häufig vorkommt, kennen sie viele nicht. Meistens riecht man die Traubenkirsche lange bevor man sie sieht. Ob ihrem Blütenduft scheiden sich dich Geister.

Von April bis Mai/Juni bringt die Traubenkirsche wunderschön weisse, überhängende und 8 – 15 Zentimeter lange, vielblütige Trauben (Name) an den vorjährigen Zweigen hervor. Die Blüten verströmen einen intensiven Duft den die einen mögen, andere überhaupt nicht, wie es halt so ist. Es heisst sie duften nach Trimethylamin, ein farbloses, brennbares Gas.

Das Gehölz hat einen grossen ökologischen Wert. Während der Blüte wird es stark von Bienen umschwärmt, aber auch allerlei Käfer werden vom intensiven Duft angelockt, so konnte ich kürzlich auf ihren Blüten den ersten Rosenkäfer in diesem Jahr entdecken.

Im Herbst erweist sich der bis zu 15 Meter hoch wachsende, oft mehrstämmige und locker verzweigte Baum zudem als wichtiges Vogelnährgehölz.

Seine kleinen, schwarzen, herb-bitter schmeckenden Kirschen können auch in der Küche verwendet werden, ausser dem giftigen erbsengrossen Stein.

In unserem Garten wachsen gleich zwei junge Traubenkirschen. Gepflanzt haben sie die Vögel, durch ihren mit Samen versetzten Kot.

Vielleicht sticht euch ja nächstens mal ein ganz intensiver Duft in die Nase und ihr entdeckt eine blühende Traubenkirsche. – Es gibt übrigens noch eine später blühende Traubenkirsche, die «Spätblühende Traubenkirsche» (Prunus serotina). Sie wird auch «Amerikanische Traubenkirsche» genannt und ist im Gegensatz zu der von mir beschriebenen Traubenkirsche nicht heimisch.

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