Die Stechpalme – oben ohne, unten mit

Was für eine Augenweide, die Stechpalme mit ihren knallroten Beeren und den dunkelgrün glänzenden Blättern. Habt ihr euch schon mal gefragt, warum diese manchmal ohne und manchmal mit stacheligen Spitzen bewehrt sind?

«Bewehrt» ist hier der treffende Ausdruck, denn mit den Stacheln wehrt sich die Stechpalme (Ilex aquifolium) gegen ihre vierbeinigen Fressfeinde. Aus diesem Grund findet ihr nur im bodennahen Bereich Blätter mit Stacheln, die nebenbei grad auch noch lästige Zweibeiner beim Gärtnern abschrecken. Noch nie habe ich bis jetzt stachelige Stechpalmenblätter auf einer Höhe über 1.50 Meter gesehen.

Also hier mein Geheimtipp: Falls ihr die Stechpalme jetzt in der Winterszeit für die Ausschmückung eures trauten Heims verwenden möchtet, achtet bei der Suche nach hohen Sträuchern, dort findet ihr garantiert Zweige mit stachellosen Blättern. Ansonsten kann die Kranzbinderei zu einem regelrechten Martyrium ausarten.

Ihre korallenroten Beeren dürfen übrigens keinesfalls gegessen werden, sie enthalten giftige Stoffe.

Die Amseln und Drosseln jedoch lieben die Beeren über alles und sorgen auch für die Verbreitung dieses wertvollen einheimischen Strauchs. Wenn es ihm passt, kann er locker zu einem zehn Meter hohen Baum heranwachsen und bis zu 300 Jahre alt werden. Da er mit seinem immergrünen, dichten Blätterkleid auch im Winter perfekten Sichtschutz bietet, eignet er sich übrigens auch hervorragend als Ersatz für Kirschlorbeer.

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