Ich hoffe euch nicht allzu sehr mit dem Bild dieses wunderschönen Wespenspinnen-Weibchens zu erschrecken.
Nur die Weibchen haben diese auffällig schöne Zeichnung die an eine Wespe erinnert. Die Männchen sind kleiner und unauffällig, zudem leben sie gefährlich.
Die Wespenspinne ((Argiope bruennichi), zuweilen auch als Zebraspinne bekannt, mag es sonnig warm und bevorzugt ungemähte Flächen. Dort webt sie mit zuweilen auffällig weissen Bändern (Stabilimenten) ihr Radnetz. Ihr könnt dieses dichte Zickzackgeflecht gut im unteren Bildteil erkennen.
Die Weibchen werden stattliche 2 cm lang und recht fett, während die Männchen nur 0,5 cm gross sind und dürr. Die armen Herren werden nach der Paarung im Juli/Augst fast immer von den Damen gefressen.
Bis die ersten Fröste kommen, können die Weibchen bis zu drei Kokons bauen, von denen jeder mehr als 100 Eier enthalten kann. Sie hängen sie in Netznähe auf. Aus diesem «Tabaksbeutel», wie der Kokon im Volksmund genannt wird, schlüpfen die Jungen noch im selben Jahr. Verlassen tun sie die schützende Hülle jedoch erst im nächsten Frühling.
Diese Spinne ist übrigens für uns Menschen nicht giftig, auch wenn sie uns – wenn wir sie in Bedrängnis bringen – auch schon mal mit ihren Giftklauen zwicken kann. Selten kommen danach Schwellungen und Rötungen vor. Normalerweise können sie jedoch die menschliche Haut nicht durchdringen.
Hier seht ihr eine frische eingewickelte Beute, die noch immer leicht zappelte beim fotografieren. Wahrscheinlich eine Heuschreckenart, denn die zählen zur Hauptnahrung der Wespenspinne.
Ich habe schon lange nicht mehr so viele Wespenspinnen in meinem Garten entdeckt wie dieses Jahr. Wohl wegen der trocken warmen Witterung, die mögen sie besonders. Die Klimaerwärmung, so vermutet denn auch der NABU, ist dafür verantwortlich, dass sie sich beispielsweise in Deutschland immer mehr verbreitet.
(Quelle: Natur & Garten – Das Naturgarten-Fachmagazin und NABU)