Die Pfaffen lüpfen wieder die Hüte

Ich mag mich nicht grad an ein Jahr erinnern, in dem unser Pfaffenhütchen so viele (giftige) Früchte getragen hat.

Es wächst bei mir aus einer Weide heraus und sieht zur Zeit wunderschön aus. Sobald die auffälligen Früchte reif sind, klappen sie auf und zeigen die von einem orange-roten Samenmantel umschlossenen Samen.

Obwohl der hübsche Spindelbaum, wie er auch genannt wird, in allen Teilen sehr giftig ist, war dessen Holz in alten Zeiten einst sehr begehrt.

Wie es der Name Spindelbaum eigentlich schon andeutet, wurden aus seinem Holz einst Spindeln hergestellt. Daneben aber entstanden daraus noch viele andere Drechsler- und Schnitzarbeiten. Doch auch das Holz enthält so viel giftige Substanzen, dass selbst dessen Späne bei Drechslern noch Vergiftungen hervorrufen konnten. Weniger problematisch war da wohl die Verwendung der zu Holzkohle verarbeiteten Pflanzenteile. Sie wurden vor allem als Zeichenkohle sehr geschätzt.

Nun habe ich vorallem von der Gefahr gesprochen, die vom Pfaffenhütchen ausgeht, doch eines muss unbedingt noch erwähnt sein: Insbesondere Drosseln, Kleiber und Meisen mögen seine Früchte sehr. Am meisten geschätzt werden sie jedoch zweifellos vom Rotkehlchen. So sehr, dass das Pfaffenhütchen mancherorts sogar als «Rotkehlchenbrot» betitelt wird

Zu guter Letzte: Der Name Pfaffenhütchen stammt von der Form der eigentümlichen, vierkantigen und korallenroten Früchte, die an ein Birett, die Mütze römisch-katholischer Geistlicher erinnern.

Ein Kommentar bei: “Die Pfaffen lüpfen wieder die Hüte

  1. Sehr schön und spannend, ich habe leider keinen gesehen in unserer Umgebung…danke für die ausführliche Information , liebe Grüsse Stefanie Eicher.

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