Die Löwen sind wieder los!

So sehen die tückischen Kraterfallen von Deutschlands «Heimlichtuer des Jahres 2022» aus.

Ein «Heimlifeisser», wie wir Schweizer zu sagen pflegen, ist der Ameisenlöwe tatsächlich. Er buddelt an sandigen Stellen diese Trichter und wartet darin, bis eine fette Beute hinabpurzelt. Das unscheinbare Insekt ist die Larve der hübschen grazilen, libellenähnlichen Ameisenjungfer.

Vornehmlich entlang von Hausmauern, unter Balkonen oder auch in Tomatenhäuschen, gräbt der ca. 17 Millimeter lange Ameisenlöwe seine Krater in die trockene, sandige Erde. Dazu benutzt er seine verbreiterten Kieferzangen als «Wurfschaufeln» und schleudert den Sand auch mal locker 30 Zentimeter weit. Danach gräbt er sich rückwärts in den Sand ein und wartet, bis ihm kleine Insekten, wie Spinnen oder eben Ameisen, in die Falle purzeln, direkt in seine Zangen. Einmal im festen Griff, wird der Beute ein lähmendes Gift injiziert. Es kommt durchaus vor, dass er auch mal an fettere Beute gelangt, indem zum Beispiel eine Raupe den Halt verliert und in seinen Krater hinabrutscht.

Dieser raffinierte Räuber ist wie erwähnt die Larve der Ameisenjungfer (Bild), die ein libellen-ähnliches Insekt ist. Nur ein einziges Mal gelang es mir bisher, eines dieser grazilen, elfenhaften Wesen fotografieren zu können, auf einer Lunaria.

Auch der Ameisenlöwe ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig auch offene Flächen sind, nicht nur für bodenbrütende Insekten wie die Wildbienen.

Übrigens: Ihr könnt diese Kraterfallen auch an einem Waldrand entdecken. Da findet der Regen ebenfalls oft kaum einen Weg durch das dichte Tannengeäst und die Erde ist fein und trocken, also ideales Jagdgebiet für den kleine Löwen.

In diesem Clip könnt ihr zusehen, wie ein Ameisenlöwe seine Beute fängt: https://www.youtube.com/watch?v=hF3k2i2LFDQ

Auch auf Wikipedia findet ihr zudem einen sehr umfangreichen Beitrag über dieses höchst interessante Insekt.

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