Die Lärche zeigt lichtgrüne Austriebe

Etwas später als in den Vorjahren, erwacht nun auch die Lärche (Larix decidua) aus ihrem «Winterschlaf». Der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln im Herbst abwirft, beginnt mit dem Neuastrieb und zeigt lichtgrüne Nadelsprossen.

Interessant: Bei der Lärche verweilen die weiblichen Zapfen mehrere Jahre am Baum, selbst nach dem Ausstreuen der Samen.

Die Nadeln der Lärche sind etwas abgeflacht, sehr weich und stehen zu 20 – 30 Stück gebüschelt in Kurztrieben. Später dunkelt das helle Lichtgrün etwas ab.

Die Heimat der Lärche sind die Berge und zusammen mit der Zirbe (Arve/Pinus cembra) bildet sie auf rund 2300 Metern in den Zentralalpen die Waldgrenze. So ist sie denn in den Alpen ein häufiger Haus- und Hofbaum. Insbesondere im Tirol sei der Baum einst eng mit dem bäuerlichen Lebenskreis verknüpft gewesen und es hätte sich «sogar ein eigener Sagenkult um ihn entwickelt.»

Irgendwie mutet der Anblick von frischen grünen Sprossen und zugleich sichtbar alten Zapfen stets etwas seltsam an. Doch es ist tatsächlich so, dass die weiblichen Zapfen mehrere Jahre am Baum verbleiben, bevor sie irgendwann mitsamt dem Zweiglein abfallen.

Übrigens ist die Lärche ein Baum der Rekorde, Wikipedia listet eine ganze Anzahl davon auf:

«Die höchste Lärche Europas und der ganzen Welt steht im Schlitzer Wald in Osthessen. Die Homepage „Monumental Trees“ listet sie nach einer Messung aus dem Jahr 2014 mit 54,80 Metern auf. Der Umfang des 190 Jahre alten Baums beträgt 2,52 Meter in Brusthöhe.» und «Der vermutlich dickste Baum ist die Hildegard-Lärche im Überlinger Forst am Bodensee, die mit 45 Meter Höhe, 4,75 Meter Umfang und 27 Festmeter Holz ein Alter von etwa 300 Jahren hat. Der Name geht auf eine Schenkung der Gräfin Hildegard zurück.» – Und: Die ältesten bekannten Lärchen stehen im Südtiroler Ultental und werden auf 850 Jahre geschätzt.

Am liebsten sehe ich die Lärchen dort, wo ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet, ihre Heimat ist: in den Bergen. So wie hier, auf einer Wanderung in den Tiroler Alpen. Das war im Juni 2024, während der Blüte der Alpenrosen, als sich ihr Nadelkleid noch im lichten Grün präsentierte. Später, an heissen Tagen im Hochsommer, liebe ich den würzigen Duft der harzreichen Bäume, der sich mit dem der Zirbe (Arve/Pinus cembra) vermischt. Dieser Duft ist mir lieber als das teuerste Parfüm der Welt.

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