Die Hainbuche – grosse Unbekannte unserer Wälder

Obwohl die Hainbuche (Carpinus betulus) die «Buche» im Namen trägt, ist sie nicht mit der Buche (Fagus) verwandt, sondern gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae), womit sie verwandtschaftliche Beziehungen zu Hasel, Erle und der Birke pflegt.

Viele kennen diesen interessanten, heimischen Laubbaum nicht, dabei kommt er sogar in altbekannten Kinderliedern vor.

Wer kennt das alte Kinderlied noch?

«Wenn eine tannigi Hose hät und hagebuechig Strümpf, so chan er tanze wien er will, es git em keini rira rira rira ridi ridi Rümpf, Rümpf, Rümpf… « das haben wir oft in der Schule als Kanon gesungen.

«Tannigi Hose» ist klar, damit ist eine grüne Hose gemeint, aber «hagebuechig«? Da ist die Rede von der Hagebuche respektive Hainbuche (Carpinus betulus) und meint schlicht grobe Strümpfe, was dann zusammen mit den grünen Hosen an die einst klassische Jägermontur erinnert.

Man kann die Blätter der Hainbuche gut durch den doppelt gezahnten Rand sowie die stark ausgeprägten Adern von denen der Buche unterscheiden. Sie werden bis zu 10 Zentimeter lang und vier Zentimeter breit. Während zur Zeit bereits die Böden übersät sind mit Buchennüsschen, sind an der Hainbuche jetzt die dreiflügeligen «Schraubenflieger» zu beobachten. In ihnen sind die Samen, kleine Nüsschen, gut verpackt und erst in den Wintermonaten lassen sie sich mit ihren drei Flügeln durch die Luft schrauben. Bis es soweit ist, bleiben sie noch im Schutz des Mutterbaums hängen.

Mitte November erst, hatte sich letztes Jahr das satte Grün der Hainbuchenblätter in ein leuchtendes Sonnengelb verwandelt. Um eine Hainbuche übrigens sicher bestimmen zu können, bedarf es der ganzen Betrachtung, denn die Form ihrer Blätter kann stark variieren (wie übrigens auch die des Schneeballs, wie ich immer wieder feststellen kann).

So sieht ein typischer Hainbuchenstamm aus. Der abgebildete Baum ist noch jung, weshalb die Wellenförmigkeit und Wülste noch nicht so stark ausgeprägt sind wie bei älteren Hainbuchen. Typisch ist auch, dass der Stamm zuerst nach oben strebt, sich dann jedoch schon bald in die eine oder andere Richtung beugt, einzelne dicke Äste zeigen zum Boden oder stehen waagrecht ab.

Das Holz der Hainbuche ist übrigens hart wie Eisen, weshalb sie einst den Namen «Eisenbaum» trug.

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