Die Feldgrillen sind bereits aktiv

Heute habe ich sie in unserem Rasen entdeckt, die ersten bewohnten Feldgrillenhöhlen. Das ist exakt derselbe Zeitpunkt wie in den Vorjahren, nämlich Mitte März. Doch es wird noch eine ganze Weile dauern, bis wir die herrlichen Zirp-Konzerte der männlichen Bewohner hören können.

Die Höhleneingänge der Feldgrillen (Gryllus campestris) erkennt man meistens an ihrem stets peinlich sauber gewischten «Vorplatz». Dieser dient zwei Dingen: ab etwa Ende April als Konzertbühne, auf welcher die Männchen mit ihrem Gesang Weibchen anlocken, oder aber als Kampfarena. Da geht es schon mal heftig zur Sache, wenn sich zwei rivalisierende Männchen ihre «Antennen» um die Köpfe schlagen.

Warum aber hört man das typische Zirpen der Feldgrille erst später, ab Ende April, anfangs Mai? Weil erst dann bei den Larven die zum Musizieren benötigten «Instrumente», die Flügel, fertig entwickelt sind:

Im Herbst hatten sich die geschlüpften Larven eingegraben und unterdessen – bis der Boden sich im Frühjahr genügend erwärmt hat – bereits das 10./11. Mal gehäutet. Auch die Flügel beginnen sich jetzt erst zu entwickeln. Mittlerweile geschlechtsreif, können die Männchen dann damit beginnen, mit ihrem wunderschönen Gesang paarungsbereite Weibchen anzulocken und der Zyklus beginnt von Neuem.

Übrigens: Die Weibchen sind an ihrer langen Legeröhre zwischen den Hinterbeinen erkennbar. Obwohl diese wie ein Stachel aussieht, erfüllt sie lediglich ihre Funktion beim Eier legen.

Vielleicht entdeckt ihr ja in eurem Rasen oder an einem sonnig gelegenen Südhang in den nächsten Tagen auch bereits solche, ungefähr daumennagelgrossen Eingänge.

Achtung: Bitte die hier vorgestellte, absolut harmlose Feldgrille nicht verwechseln mit der Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) / Werre «Gwerrifüür»), die im Garten oft rigoros mit allen (un-)möglichen Mitteln bekämpft wird. Wir haben seit meiner Kindheit stets viele Feldgrillen in unserem Rasen und den Magerwiesen, aber noch nie konnte ich irgendwelche Schäden feststellen, die sie verursacht hätten. Das Einzige, was auf ihre Anwesenheit hindeutet, sind die fingernagelgrossen Höhleneingänge und natürlich ihr wunderbarer Gesang.

Viele weitere Informationen, auch wie das Zirpen zustande kommt, erfahrt ihr in meinem Beitrag über die Feldgrille vom April 2024: https://natur-tagebuch.ch/feldgrillen-packen-wieder-ihre-instrumente-aus/#more-8859

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