Dieser knorrige Baum, mit seinem ganz speziellen Wuchs und dem wunderschön rotgefärbten Stamm gehört zu meinen Lieblingsbäumen.
Er hat mit seinen dunkelgrünen Zweigen und den glänzenden Nadeln viel mehr zu bieten, als Dekomaterial für die Adventszeit. Von den Kelten bis zu der heutigen Medizin war und ist die Eibe sowohl ein verehrter als auch ein begehrter Baum.
Ihr erkennt die Eibe sehr gut an ihrem Stamm, der besonders wenn er nass ist, eine auffällig rote Farbe hat. Eine weitere Besonderheit ist, dass es sowohl männliche, als auch weibliche Bäume gibt und nur die letzteren entwickeln rote «Beeren». Ihr Mantel, der den Fruchtkern umgibt, ist denn auch das einzige, das an diesem wundersamen Baum nicht giftig ist.
Interessant: Das Wild äst die jungen Eiben mit grosser Vorliebe ab, ohne dass sie dabei zu Schaden kommen. Ganz im Gegensatz zu den Pferden, für die bereits ein Pfund Eibennadeln tödlich ist.
Die Eibe ist extrem langsam wachsend (höchstens 1 bis 3 Zentimeter pro Jahr) und ihr Holz ist folglich äusserst hart und dauerhaft. Kein Wunder ist es sehr begehrt für Drechslerarbeiten, den Möbelbau oder die Herstellung von Musikinstrumenten. Da es gleichzeitig auch noch sehr biegsam ist, schätzten es bereits die Alemannen und Wikinger für die Herstellung von Bogenwaffen. Im Altertum galt die Eibe als Baum des Todes und ist deshalb noch heute oft auf Friedhöfen anzutreffen.
Man sagte ihr auch Zauberkräfte nach weshalb sie als Schutz vor bösen Geistern auch gerne um die Häuser herum angepflanzt worden ist. (Da brauchen wir nichts zu befürchten, denn wir werden gleich von 4 grossen Eiben beschützt) Heutzutage werden ihre Nadeln von der Medizin in der Krebstherapie verwendet.
Ortschaften wie Iberg, Ibenmoos oder Ibach verdanken übrigens ihre Namen der Eibe.
Die Eibe ist heutzutage ein guter einheimischer Ersatz für den Kirschlorbeer oder Thuja. Sie ist ebenfalls wintergrün und sorgt für perfekten Wind- und Sichtschutz. Wenn sie es von jungen Jahren an gewohnt ist, lässt sie sich auch später gut trimmen. Auf dem Bild sieht man unsere Eibensäule (mehrere Meter hoch, 20-jährig) und im Hintergrund eine Eibe in Strauchform, wild gewachsen, die wir jeden Winter in Form schneiden.
Die roten Beeren der Eibe locken zahlreiche Amseln und andere Feinschmecker unter den Vögeln an.
Ein Kommentar bei: “Die Eibe – ein Mythen- und Zauberbaum”