Selten bekommt die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) so viel Aufmerksamkeit, wie auf unserem Vorplatz. In der Regel übersieht man die unauffällige Pflanze schnell einmal.
Spätestens jedoch wenn sich ihre, mit Widerhaken versehenen Klettenfrüchtchen in den Pelzen unserer Haustiere verfangen, werden wir auf sie aufmerksam.
Dabei war sie, die heute eher als lästiges Unkraut wahrgenommen wird, einst eine grossartige Heilpflanze und Bestandteil von feinen Kräuterlikören.
Der inzwischen leider etwas in Vergessenheit geratene grossartige Schweizer Kräuterkenner Johann Künzle schrieb einst in «Chrut und Uchrut»:
«Dem St. Benediktskraut hat der Schöpfer die Kraft gegeben, aus Augen, Nase, Zähnen, Gehirn und vom Herz zu vertreiben, was nicht hingehört.»
St. Benediktskraut oder auch Benediktenkraut, ist denn auch ein weiterer geläufiger Name für die Echte Nelkenwurz. Aber in der Schweiz kennen wir es auch als Nägelichrutt, Nelkenkraut. Dies, weil sein schwach nach Nelken duftender, getrockneter Wurzelstock früher als Ersatz für Gewürznelken verwendet wurde.
In den Klostergärten war das St. Benediktskraut häufig anzutreffen, denn es war ein wichtiger Zusatz für schmackhafte Kräuterliköre. Tja die wussten dort schon immer was gut und gesund ist.
Hier findet ihr noch Informationen zu ihrer rot blühenden Schwester, die nasse Füsse mag, die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale). Ich habe sie hier vor einem Jahr gezeigt: https://natur-tagebuch.ch/die-bach-nelkenwurz-nickt-mit-ihrem-huebschen-koepfchen/