Nicht nur im Herbst, mit ihren rotbraunen bis blutroten Blättern und den korallenroten Früchten ist sie eine Zier, auch jetzt, im Frühsommer, erfreut die Eberesche (Sorbus aucuparia) mit den prächtigen weissen Doldenblüten. Ihren wunderbar feinen Duft kann ich bereits in vielen Metern Entfernung riechen.
Letzten Herbst gab es leider keine Beeren. Zuerst kam der späte Frost, dann der Hagel und danach der endlose Regen. Schlecht für die Blüten. Doch dieses Jahr dürfen die Vögel wohl auf reichlich Vogelbeeren hoffen.
Man kann die Eberesche übrigens auch im Gebirge finden, wo sie als Gebirgsbaum sogar zu einem stattlichen Alter von bis zu 120 Jahren heranwachsen kann. In den Voralpen und Alpen fühlt sie sich nämlich besonders wohl.
In Gärten erreicht sie eine durchschnittliche Höhe von 15 Metern, einzelstehend kann sie aber auch mal 25 Meter hoch wachsen. Die Eberesche gehört zu der Gattung der Mehlbeeren, ist hingegen mit der Esche nicht einmal verwandt, obwohl sich ihre Blättern auf den ersten Blick ähneln mögen.
Unsere ist ungefähr 25 Jahre alt und geriet einmal arg in Schieflage, da sie von Kaninchenbauten komplett unterhöhlt war. Ein Korrekturschnitt brachte Abhilfe, nun sieht sie wieder gut aus.
Aus den Blüten dieses prächtigen einheimischen Baumes lässt sich – in Ergänzung zu anderen Kräutern – ein feiner Hustentrank zubereiten:
2 Teile Königskerzenblüten, 2 Teile Huflattichblüten, 1 Teil Ebereschenblüten und 1 Teil Holunderblüten.
Von dieser getrockneten Mischung 1 EL mit einem Becher Milch kurz aufkochen lassen. Ziehen lassen, abseihen und mit Honig süssen.
(Rezept aus «Blätter von Bäumen» von Susanne Fischer)
Einige von euch kennen die Eberesche vielleicht auch als Vogelbeere, Vogelbär, Blumenesche, Ebschbeere, Zwergesche, Eibschen, Quetsche(n), Queckbeere, Quitsbeere, Kronawetterbeere, Drosselbeere, Quitschbeere, Queckenboom, Gürmsch (Berndeutsch).
Manche Namen verraten es: ihre Beeren sind bei Vögeln sehr beliebt, doch auch die Blüten sind hochbegehrt: Schon von Weitem kann man ein einzig Summen und Brummen im Baum von Hunderten von Bienen und anderen Insekten hören. Auch Käfer, vorallem die metallisch grün schimmernden Rosenkäfer, tummeln sich auf den grossen Doldenblüten.