
Grössen- und altersmässig kann die Salweide (Salix caprea) zwar nicht mit ihrer grossen Schwester, der Silberweide mithalten, doch sie zählt zu den bedeutendsten Nahrungslieferanten für Hummeln und Bienen im zeitigen Frühjahr.
Ihr botanischer Name hat etwas mit Salz und Ziegen zu tun.
Salweiden (oder Sal-Weiden) sind zweihäusig getrenntgeschlechtig was bedeutet, dass an einem Baum entweder nur weibliche oder ausschliesslich männliche Blüten entwickelt werden. Bei den im Beitrag abgebildeten wird es sich mit ziemlicher Sicherheit um letztere handeln. Sie erhalten hier gerade Besuch von einer grossen Hummelkönigin, mit prallgefüllten gelben Pollenhöschen.


Salweiden sind schnellwüchsig und erreichen ein Höchstalter von knapp 60 Jahren. Meistens werden sie nicht höher als 10 Meter. Regional werden sie auch als Palmweide bezeichnet, da das Gehölz für das Brauchtum rund um den Palmsonntag verwendet wird.
Der wissenschaftliche Name Salix leite sich angeblich deshalb vom lateinischen «sal» (Salz) ab, weil insbesondere die graue Färbung der Silberweideblätter an den Salzstein erinnert. Eine andere Quelle besagt, das vom Althochdeutschen stammende Salaha stehe für grau und/oder dunkel.
Klarer scheint es da beim Beinamen zu sein: «caprea» weist eindeutig auf die einstige Verwendung der Blätter als Ziegenfutter hin, denn «capra» steht für Ziege.


Früher hatte man im Volksmund zwischen den schmalblättrigen Weiden («Felber») und den breitblättrigen («Salchen») unterschieden. Zudem sind auch «Wilge» und «Wichel» alte Bezeichnungen für Weiden. Ortsnamen (Salach, Felben, Weidach) wie auch Familiennamen (Felbinger) weisen zudem auf die Weide hin.
Mit einem sticht die Sal-Weide alle anderen ihrer Art aus: mit dem Holz. Es liefert den besten Brennwert aller Weiden.
Die Rinde der Salweide – wie auch der anderen Arten – kann je nach Standort und Alter sehr variieren. In der Galerie findet ihr noch den Stamm einer weiblichen Salweide, mit charakteristischen rautenförmigen Aufbrüchen. Auch sie wird sich jedoch noch im Lauf der Jahre verändern.
Die Weide ist übrigens die einzige Weide, die auch fernab von Gewässern wächst und als typische Pionierbaumart besiedelt sie schnell Freiflächen (Brand, Kahlschlag).

Quellen: «Der Kosmos Wald-Führer»/Dreyer, «Mythos Baum»/Doris Laudert








