Die Bach-Nelkenwurz mag es feucht

Wo es der Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) gefällt, kann sich die historische Gewürz- und Heilpflanze ganz schön vermehren. Dafür sorgen neben den kriechenden Rhizomen auch ihre wahrlich anhänglichen Klettfrüchtchen.

Die nickenden Blüten besitzen eine besondere Anmut, sie entfalten aus den purpurbraunen Kelchen kupferrot-lachsfarbene Kronblätter.

Wie ein Teppich hat sich die Bach-Nelkenwurz in den vergangenen Jahrzehnten um unser kleines Tümpelchen ausgebreitet. Über ihre kriechenden Rhizome bildet sie laufend neue Horste. Die frische Pflanze, insbesondere jedoch die Wurzeln, enthalten Eugenol, welches keimtötende Eigenschaften besitzt.

Eugenol ist vor allem in Gewürznelken enthalten, wo es für deren typischen Nelkenduft verantwortlich ist. Aus diesem Grund wurden nicht nur die Wurzelstöcke ihrer grossen, heilkräftigen Schwester, der Echten Nelkenwurz (Geum urbanum), sondern auch diejenigen der hier gezeigten Bach-Nelkenwurz in der Küche als Ersatz für Gewürznelken verwendet.

Generell findet die Bach-Nelkenwurz dieselbe Anwendung in der Volksheilkunde wie die Echte Nelkenwurz. Bei beiden Rosengewächsen handelt es sich um altbewährte Heil- und Gewürzpflanzen.

So manches Hunde- oder Katzenfell dürfte schon mal mit den borstig runden Samenständen der Nelkenwurzen Bekanntschaft gemacht haben. Die Ausbreitung ihrer Klettfrüchtchen erfolgt nämlich nach dem Angelhakenprinzip und dieser «Angelhaken» verfängt sich nur allzu gerne in Tierpelzen.

Am Tümpelchen hat sich im Laufe der letzten eine wunderschöne Pflanzengemeinschaft gebildet, ganz ohne mein Zutun: Bach-Nelkenwurz, Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Mädesüss (Filipendula ulmaria), Goldnessel (Lamium galeobdolon), sowie Zaun-Wicken (Vicia sepium).

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