Der Wald-Ziest

Eines Tages war er in meinem Garten, der Wald-Ziest (Stachys sylvatica). Er suchte sich einen halb-schattigen Platz unter dem Nussbaum aus.

Mir gefällt der Lippenblütler mit seinen hübschen purpurroten Blüten. Einst wurde er in der Volksheilkunde unter anderem wegen seiner krampflösenden Eigenschaften geschätzt.

Finden kann man den Wald-Ziest in nicht zu trockenen Wäldern, an eher feuchten Stellen, bis auf 1700 Meter. Während seine Blüten einen fliederartigen Duft verströmen, riechen die restlichen Pflanzenteile eher unangenehm, wenn man sie zerreibt. Wobei das ja immer Geschmackssache ist, Wolf Dieter Storl findet der Wald-Ziest dufte wunderbar.

Wie ihr auf dem Bild erkennen könnt, ist der vierkantige Stängel behaart, genauso wie die Blätter. Sie fühlen sich flauschig weich an.

Von den Blüten heisst es, dass bei ihnen nicht selten Missbildungen anzutreffen seien, insbesondere Vergrünungen. Ich selber habe jedoch noch nie solche angetroffen.

Am unteren Bildrand seht ihr drei hellgrüne, unreife Samenkügelchen. Bei Reife sind sie dunkelbraun und fallen aus den Quirlen. Die Fruchtreife erfolgt ungefähr ab August und dauert bis zum Winterbeginn.

Noch ein Hinweis zur Ökologie: Die Pollen der Wald-Ziestblüten werden von der Gewöhnlichen Keulhornbiene (Ceratina cyanea) sowie der  Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata) geschätzt. Zudem ist der Wald-Ziest die Raupenfutterpflanze des Heilziest-Dickkopffalters (Carcharodus flocciferus).

Die mehrjährige, krautige und absolut schneckensichere Wildstaude eignet sich bestens für halbschattige Standorte im Garten. Es heisst, sie sei vermehrungsfreudig, doch bei mir hatte ich diesbezüglich in all den Jahren nie Probleme.

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