Der Trauerschnäpper – eine Erfolgsgeschichte

Mit etwas Glück, kann man in diesen Tagen noch die letzten Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) beobachten, bald schon werden sie sich auf die Reise in ihre Überwinterungsgebiete machen.

Vom Trauerschnäpper gibt es ausnahmsweise auch mal eine Erfolgsgeschichte zu erzählen was die Bestände in der Schweiz betrifft.

Vor zwei Wochen verbrachte ich den Sonntag unter dem Nussbaum im Garten und konnte dabei den hier abgebildeten Trauerschnäpper beobachten. Es ist wahrscheinlich ein Jungvogel, bei dem es um diese Zeit im Herbst sehr schwierig ist, das Geschlecht zu bestimmen.

Das Vögelchen war überhaupt nicht scheu und berührte meine Seele, wie es immer wieder ganz nah, bis zu drei Meter, an meinen Liegestuhl herankam und mich interessiert beäugte.

Die Singvögel gehören zur Familie der Fliegenschnäpper und in älteren Vogelbüchern wird er denn auch als Trauerfliegenschnäpper bezeichnet. Gemäss Vogelwarte Sempach ist der Trauerschnäpper ein positives Beispiel dafür, wie das Aufhängen von Nistkästen tatsächlich Erfolge bringen kann. Während er zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Schweiz noch als seltener Brutvogel galt, war später eine starke Zunahme zu verzeichnen, was unter anderem eben auch auf das Aufhängen von Nistkästen zurückzuführen sei.

Wer weiss, vielleicht haben sie ja in einem unserer vielen Nistkästen gebrütet. Es ist jeweils das Männchen, das etwas früher als die Weibchen, bereits anfangs April aus dem Winterquartier zurückkehrt und sich auf die Suche nach einer geeigneten «Wohnung» macht. Bei den Damen spielt es eine grosse Rolle, wie die Qualität des Brutplatzes ist, den ihnen ihre Verehrer anzubieten haben. Es komme auch vor, dass Männchen manchmal in einem zweiten Brutrevier zusätzlich ein weiteres Weibchen anzulocken versuchen.

Vielleicht könnt ihr ja in den nächsten Tagen ebenfalls noch eines dieser hübschen Singvögelchen beobachten, bevor es sich auf die lange Reise macht.

Ein Kommentar bei: “Der Trauerschnäpper – eine Erfolgsgeschichte

  1. Liebe Gabi, eine sehr schöne Geschichte! Ich konnte bereits im 2. Jahr ein Paar Trauerschnäpper auf meiner Waldrunde sehen, die hoch oben in einem toten Baum in einer alten Höhle brüteten. Leider konnte ich keine Jungvögel entdecken, plötzlich war die Brutstätte verlassen…. Ich suche sie im nächsten Jahr wieder, hoffentlich kommen sie wieder.
    Liebe Grüsse Christine
    (PS. keine Antwort nötig)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .