Heute ist in der deutschsprachigen Schweiz bei den Katholischen «Muttergottestag», Maria Himmelfahrt. In vielen Gemeinden auch verbunden mit der Segnung von Kräutersträusschen die man nach dem Gottesdienst den Gläubigen abgibt. Zuhause werden sie dann in den Herrgottswinkel gestellt, oder neben dem Kreuz aufgehängt, wo sie Haus und Stall vor Blitzschlag schützen sollen. Bei ganz schweren Gewittern wurden sie früher quasi als «Opfergaben» verbrannt. Ihr Rauch sollte wohl den Schöpfer gnädig stimmen und sie vor grösserem Schaden bewahren.
Dieser Brauch ist sehr alt und stammt noch aus vorchristlicher Zeit wo zu dieser Zeit die Schutzkräuter gesammelt worden sind. Ab dem 10. Jahrhundert dann wurde er – wie so viele andere auch – «christianisiert» und anhand frommer Legenden mit der heutigen Kräutersegnung und dem Fest Maria Himmelfahrt verknüpft.
Obwohl es einige typische Kräuter für ein Kräutersträusschen gibt, so variieren sie doch von Region zu Region. Auch die Anzahl ist unterschiedlich: 9 als ein Dreifaches von der Dreifaltigkeit, 12 für die Stämme Israels, 14 für die Anzahl Nothelfer. Mindestens 7 Kräuter jedoch sollten es schon sein.
Nachdem der Brauch in den Kirchen eine zeitlang in Vergessenheit geraten ist, lebt er jetzt wieder auf. Ein Grund dafür wird die Rückbesinnung auf die grosse Heilkraft unserer einheimischen Kräuter sein.
Für mich bedeutet die Zeit um den 15. August, dass jetzt die beste Zeit ist um die oberirdischen Teile derjenigen Kräuter zu sammeln, die ich zur Verarbeitung von Tee, Salben, Ölen oder Tinkturen verwende. Jetzt ist ihre Heilkraft am Grössten. Nächstens werde ich aus diesem Grund die Ringelblumensalbe herstellen.