Ich dachte immer, ich hätte kein Glück mit Sämereien, doch dieses Mal hat es geklappt. Es ist die wunderschöne, weisse Blüte der Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora), die in meinem Acker aufgegangen ist.
Einst bekam ich ihre Samen in einem Tütchen von einem lieben Gartenfreund geschenkt. Nun hoffe ich ganz fest, dass sich die einheimische Wildstaude vermehrt, der Standort könnte ihr passen.
Die aufrecht wachsende, einjährige Pflanze, vermehrt sich durch Selbstaussaat, das heisst, ich werde dafür sorgen müssen, dass die Bedingungen dazu optimal sind: Lücken um die Pflanze schaffen, erst im Frühjahr abräumen.
Bekannt ist die Pflanze aus der Familie der Doldenblütler übrigens auch als Grossblütige Strahldolde oder Grossblütiger Breitsame. Sie bevorzugt trockene, sonnig gelegene Standorte. Genau an einem solchen Plätzchen sind die Samen auch aufgegangen. Generell ist es so, wenn ich Samen geschenkt bekomme, schaue ich genau, welche Standortansprüche sie haben und säe sie an entsprechenden, passenden Orten aus.
Der Blütenstand der Strahlen-Breitsame ist doppeldoldig, mit zahlreichen kleinen hübschen Blüten die zusammen einen grossen Dolden-Teller bilden.
Die dekorative Staude ist auch von ökologischem Wert, so wird sie gerne von Käfern (Bild: Zottiger Bienenkäfer) und von Wildbienenarten besucht, wie zum Beispiel Kahrs Maskenbiene und der Rotfühler-Kielsandbiene.
So sehen die gefiederten Blätter der Strahlen-Breitsame aus.
Die Art war ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist jedoch kein Neophyt, sondern ein Archeophyt, da sie bei uns bereits vor 1500 heimisch geworden ist und gilt somit als indigene Art.
Gemäss Infoflora kommt sie bei uns in der Schweiz in den Kantonen VS, J (NE, BE), GE und sonst sehr vereinzelt an Naturstandorten vor.
Über Samenmischungen findet sie den Weg auch in unsere Gärten. Zum Glück.
