Der Siegeszug der Hauswurz

Noch in meiner Jugend habe ich die Hauswurz (Sempervivum) weder in Gärtnereien noch in Hausgärten wahrgenommen. Heute sind es bereits über 7000 Arten die gärtnerische Anwendung finden. Das hat wohl auch mit ihrem Namen Steinwurz zu tun und dem Aufkommen der Stein- und Schottergärten. Kaum eine andere Pflanze hält es nämlich dort aus, wo sie wächst: auf trockenem, steinigen Grund. Sie hat aber auch noch ganz andere wertvolle Eigenschaften.

Es sind die fleischigen, mit grossem Wasservorrat angereicherten Blätter, die es diesem Dickblattgewächs ermöglichen, auch mit wenig Erde auszukommen und mit grösster Trockenheit fertigzuwerden. Wohl ein ähnliches Prinzip nachdem auch die Kakteen in der Wüste überleben. Ihr enthaltener Saft ist übrigens auch uns Menschen von Nutzen. Frisch aufgetragen soll er äusserst hilfreich bei Hühneraugen, Hautflechten und Verbrennungen wirken. Doch die Hauswurz hat noch eine ganz andere «Begabung».

Auch wenn ihr sie hauptsächlich in kultivierten Steingärten seht, so kommt die Hauswurz doch auch wildwachsend vor, oft in Felsspalten kalkarmer Gesteine im Gebirge. Manchmal auch auf Mauern und alten Dächern. Denen verleihen sie ein Polster das zusätzlichen Schutz vor Regen bietet und da sind wir bereits bei einem weiteren Namen: Dachwurz. Dieser beruht auf einem alten Volksglauben, der besagt, dass mit Dachwurz bewachsene Hausdächer nicht vom Blitz getroffen werden. Naja, habe dann mal vorsorglich auch eine auf unsere Hundehütte gepflanzt und bis jetzt hat der Blitz tatsächlich nicht eingeschlagen 😁

Nach der Blüte sterben übrigens nur die Rosetten ab, die geblüht haben, das nächste Jahr blühen dann wieder andere.

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