Der Schlehdorn (Prunus spinosa), auch als Schwarzdorn bekannt, war einst bei unseren Vorfahren in vielerlei Hinsicht sehr geschätzt. Kein Wunder, dieses wertvolle, einheimische Gehölz ist ausserordentlich wertvoll, für Mensch und Tier.
Aus den Schlehen lassen sich nicht nur Sirup und Mus, sondern auch ein äusserst schmackhafter und gesunder Likör herstellen (Rezept dazu in der Rubrik «Rezepte Kräuter-/Küche»). In meinen alten Büchern werden die Schlehen in allen Tönen gelobt. So heisst es, sie schenkten uns neue Energie nach einer überstandenen Krankheit und stärkten unser Immunsystem in Grippezeiten und gerade Letzteres, kann man ja zurzeit nicht genug machen.
Etwas müsst ihr jedoch unbedingt beachten: Pflückt die reifen Beeren erst nach dem ersten Frost, das macht sie milder im Geschmack, auch sollten sie unbedingt nur gekocht verwendet werden. Wer keine Geduld hat, um auf den ersten Frost zu warten, legt die Beeren für ein paar Tage ins Gefrierfach und «simuliert» auf diese Weise einen Frost.
Der Schlehdorn gehört zu den ursprünglichsten Obstgehölzen und trägt sogar noch seinen altgermanischen Namen, der bis heute nicht verändert worden ist. So geht der Gebrauch der Schlehen als Nahrungsmittel zurück bis zu den Germanen. Der mit Dornen bewehrte Strauch ist ein sehr gutes Vogelschutzgehölz und er umzäunte einst die Gehöfte und Weiden. Sein schönes Holz wurde zu Spazierstöcken verwendet und aus der Rinde liess sich eine rote Farbe für das Färben für Wolle und Leinen gewinnen. (Quelle: «Blätter von Bäumen» von Susanne Fischer)
Es wäre schön, wenn dieses für Mensch und Tier so wertvolle Gehölz heutzutage wieder geschätzt würde, wie es einst von unseren Vorfahren.