Der Oktober treibt es mal wieder bunt!

Seit Langem heisst es bei uns in der Schweiz: «Unten grau, oben blau». Doch heute war der Nebel gnädig mit uns und wir durften auch im Mittelland ein paar Stunden Sonne geniessen. Vor allem während der Mittagspause. Von da habe ich euch diese Bilder mitgebracht.

Nicht nur in den Wäldern wird es langsam bunt, auch die Obstbäume tragen nun ihr schönstes buntes Kleid. Doch unerbittlich zerrt der seit Tagen anhaltende, kalte Biswind am herrlich farbigen Blattschmuck und beim Arbeiten draussen heisst es deshalb heute: Jacke an, Jacke ab. Kaum lässt die kalte Bise für einen Moment nach, ist es angenehm warm.

Diese wunderschöne Hängebirke (Betula pendula) wächst bei einem benachbarten Bauern und ich darf ihr Wachstum daher seit Jahren mitverfolgen. Mittlerweile hat sie sich zu einem hübschen Bäumchen entwickelt. Sie zeigt den für Hängebirken typischen eleganten, schlanken Wuchs. Unter optimalen Bedingungen, könnte diese Birke bis zu 30 Meter hoch wachsen.

Auch ihre langen, dünnen Zweige lässt die heftige Bise mitunter wie eine Fahne im Wind flattern.

Die Landschaft meiner Wohngemeinde ist geprägt von verschiedenen Waldschluchten. Ihre Mischwälder beginnen sich nun ebenfalls langsam herbstlich zu färben.

Die Maisfelder wurden in den letzten Tagen alle abgeerntet und die Erde liegt brach. Damit offeriert sie den Greifen, aber auch anderen Vögeln sowie Säugetieren nochmals einen gedeckten Tisch: Liegengebliebene Kolben, freie Sicht auf die Bewegungen der Mäuse und Regenwürmer, die noch immer aktiv sind. Rechts im Bild die prächtige, alte Linde.

Eigentlich deutet die Form eher auf eine Apfel- als einen Birnbaum hin, doch es ist ein etwas aus der Form geratener Hochstammbirnbaum. Jedes Jahr überrascht und erfreut er mich mit einer besonders schönen Herbstfärbung.

Ich möchte das Landleben in dieser wunderschönen, strukturreichen Landschaft nicht missen; liebe ihre Veränderungen im Jahreskreislauf, beginnend vom Frühling, wenn die Saat ausgebracht wird, über den Sommer, bis hin zum Herbst und schliesslich Winter. Dann, wenn hoffentlich wieder mal eine ordentliche Schneedecke die Natur zur Ruhe kommen lässt, sich wärmend und schützend über sie legt.

Und das war nach der Mittagspause: Arbeiten im Garten unter mehr oder weniger grosser Mithilfe meines Assistenten Ivar.

Es ist unglaublich, wie schnell sich doch die Natur ein kultiviertes Stücklein Garten wieder zurückerobert, wenn man ihm für eine Weile den Rücken kehrt. Das war eigentlich mein Kräuterbeet. Eigentlich. Nun erobere ich es meinerseits wieder zurück, was ganz schön viel Arbeit bedeutet. Selber schuld, hatte zu lange gewartet. Aber ja, von nix kommt nix und auch ein naturnaher Garten bedeutet Arbeit. Sonst wäre es bald vorbei mit der grossen Artenvielfalt die er aufweist.

Übrigens: Für alle die sich vielleicht fragten, was eine Bise respektive Biswind ist, lasse ich es Meteo Schweiz erklären:

«Die Bise ist ein nordöstlicher Wind, der hauptsächlich über das Schweizer Mittelland weht. Im Sommer bringt die Bise trockene Luft und Temperaturen, die meist der Jahreszeit entsprechen, mit sich. Im Winter sorgt die Bise für kalte und relativ feuchte Luft, die die Wolkenbildung in tiefen Lagen begünstigt.«

Hebed no en schöne Hinicht!

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