Der Natternkopf – eine wertvolle Wildstaude

Er ist auffällig, der Natternkopf (Echium vulgare), mit seinen bis zu 50 cm langen Gesamtblütenständen.

In meiner Kindheit der 60-er Jahre, kam die heimische Wildstaude in unserer Region noch nicht vor. Seit sie jedoch Bestandteil von praktisch jeder Wildblumenmischung ist und auch oft in Blühstreifen entlang von Strassen ausgesät wird, sieht man sie immer häufiger.

Auch in meinen Garten gelangte der Natternkopf vor bald 10 Jahren über eine Wildblumenmischung. Seither vermehrt er sich fleissig. Im ersten Jahr bildet sich bei der zweijährigen Pflanze lediglich eine Blattrosette. Die Blüten haben reichlich Nektar im Angebot und werden daher von vielen Insekten besucht. Smagy.de erwähnt sogar stolze 60 Wildbienenarten, welche die Natternkopfblüten aufsuchen. Darunter einige, die auf den Natternkopf spezialisiert und somit auf sein Vorkommen angewiesen sind. Aber auch viele Schmetterlingsarten fliegen wortwörtlich auf ihn. Dazu zählen zum Beispiel der Malven-Dickkopffalter oder der prächtige Segelfalter.

Wer gerne Insekten fotografiert, nimmt am besten gleich einen Stuhl und setzt sich mit der Kamera zu blühenden Natternkopfpflanzen. Bereits innert kurzer Zeit gibt es die schönsten Fotosujets von Blüten-Besucherinnen aller Art.

Aber auch die Vögel haben ihren Nutzen von dieser ökologisch sehr wertvollen Pflanze. Insbesondere Stieglitze und Sperlinge lieben ihre winzig kleinen, jedoch sehr ölhaltigen Samen, die sich durch Klett- und Klebausbreitung auf Tieren oder Menschen verbreiten, aber auch durch den Wind.

Noch ein Tipp aus Erfahrung:

Nach der Samenreife stirbt der Natternkopf langsam ab. Zu diesem Zeitpunkt ist er voller sehr feiner Stacheln, die zwar kaum zu sehen sind, jedoch lange in der Haut stecken bleiben. Deshalb empfehle ich zur Samenernte oder beim Entfernen des Natternkopfs in diesem Stadium Handschuhe zu tragen.

Wer ihn aussäen möchte, sollte beachten, dass der Natternkopf zu den Kalt- und Dunkelkeimern gehört. Sonnige, trockene bis halbtrockene Standorte, die gerne auch etwas steinig sein dürfen, werden von ihm bevorzugt.

Ich persönlich kann den Natternkopf für den Garten nur empfehlen, obwohl man ihn wegen seiner starken Vermehrung etwas im Auge behalten muss. Entfernt man jedoch stets die neuen Blattrosetten, wo man sie nicht haben will, gibt es keine Probleme. Zu all den Vorteilen, die er als dekoratives Element im Garten hat und dem grossen Nutzen für die Insektenwelt, wie auch für die Vögel, ist diese hübsche Pflanze zudem absolut schneckenresistent. Für mich stets ein wichtiges Kriterium bei der Pflanzenauswahl. Nun folgt noch ein Natternkopf-Rundgang in der Bildergalerie.

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