Wir befinden uns bereits wieder im Hornung (alte Bezeichnung für Februar) und unsere Weidenkätzchen lüpfen ihre «Hütchen».
Es dauert aber noch eine ganze Weile, bis sie blühen.
Jetzt, in diesem Stadium der Entwicklung, ungefähr drei Wochen vor der eigentlichen Blüte, wenn sie gerade mal ihre lustigen spitzen Hütchen von den Knospen abwerfen, gefallen sie mir am Besten. Sie erinnern mich dann an krallenbewehrte Samtpfötchen oder – je nachdem – an Tukane, diese Vögel mit ihren überdimensional grossen, kräftigen Schnäbeln – wie sie da auf dem Zweiglein sitzen.
Aber woher kommt eigentlich die alte Monatsbezeichnung «Hornung», die noch meine Grosseltern verwendet hatten für den Monat Februar?
Dazu gibt es verschiedene Theorien, wobei eine dabei auf den Rothirsch Bezug nimmt, der in diesem Monat «die Stangen abwirft und beginnt ein neues Geweih zu schieben». Das wäre für mich dann eigentlich auch die Sinnigste.
Eine weitere Bezeichnung – je nach Land/Region – für den Monat Februar lautet: Narrenmond. In vorchristlichen Zeiten wurden in dieser Zeit viele wilde Vorfrühlingsfeste mit Fruchtbarkeitsritualen gefeiert. Dieses wilde – zuweilen «unanständige» Treiben – wurde dann mit der Christianisierung durch die Fasnacht eingeschränkt: Spätestens ab Aschermittwoch ist Schluss damit.
Eine für Gärtner gebräuchliche Monatsbezeichnung für Februar sei auch der Taumond gewesen, und wenn ich nun grad beim Garten gelandet bin, möchte ich euch doch noch unsere alte Weide im Garten zeigen. Ich habe sie 1985 gepflanzt und mittlerweile hat sie sich durch Absenker nicht in die Höhe, wohl aber in die Länge vermehrt (mehr als acht Meter!).
Weiden können übrigens – wie auch Holunder – sehr gut durch Stecklinge gezogen werden. Einfach zu Beginn, bis sie kräftig gewurzelt haben, stets feucht halten.