Heute lässt sich leicht darüber lachen, wie man sich im Mittelalter noch vor solchen, im Kreis angeordneten Pilze fürchten konnte. Damals aber wusste man noch nichts über die Hintergründe dieses Phänomens, und wie immer, wenn etwas Unerklärlich war, brachte man es in Zusammenhang mit Teufel, Dämonen oder Hexen.
Inzwischen weiss man natürlich längst, welches die Ursache für die Entstehung eine solchen Hexenrings ist:
Am Anfang steht das das Mycel (auch Myzel geschrieben), es bildet die Gesamtheit aller fadenförmigen Zellen eines Pilzes, auch als Hyphen bezeichnet, und ist auf dem Bild gut erkennbar.
Das Mycel vieler Pilze breitet sich auf der Suche nach Nährstoffen nach allen Seiten gleichmässig aus. Irgendwann findet es in den inneren Bezirken keine Nahrung mehr und stirbt ab.
Stellen sich dem Mycel keine Hindernisse in den Weg, weitet sich der Ring Jahr für Jahr aus, wobei es je nach Umweltbedingungen Fruchtkörper ausbildet. Solche Ringe können Durchmesser von 30 Meter und mehr erreichen und sogar über 100 Jahre alt werden!
Bei diesem Hexenring könnte es sich um eine Art von Rüblingen handeln. Es gibt Pilzarten, die besonders häufig Hexenringe bilden, dazu zählen die Rötelritterlinge, Trichterlinge, Egerlinge/Champignons und Riesen-Schirmlinge.
Auch Fliegenpilze und Fichten-Steinpilze können Hexenringe bilden.
Ich vergesse nie den Moment, als ich diese Fliegenpilze in einem düsteren Fichtenwald entdeckt hatte. Das war noch, bevor ich ein Handy besass und die Bildqualität ist leider entsprechend schlecht, weil ich die Technik der damaligen Kamera nicht im Griff hatte.
Im Mittelalter, ohne unser heutiges Wissen, wurden diese Hexenringe wie eingangs erwähnt der schwarzen Magie zugeordnet und dem Hexenwerk. Entsprechend hielt man sich von ihnen so gut es ging fern. – Ich persönlich habe noch nie so viele Hexenringe entdeckt wie in dieser Pilzsaison, war wohl einfach Zufall, einige von ihnen fand ich tief in den Waldschluchten. Da wurde diesen Herbst wohl besonders oft gezaubert.
Wie schön 🍄🍄🟫🍄🍄🟫🍄 Danke 😍