Der Hermelin, noch ein Neuzuzüger

Einen Tag, nachdem ich die gestern vorgestellte Barren-Ringelnatter im Tümpelchen entdeckt hatte, zeigte sich ein anderer Neuzuzüger in unserem Garten: Ein Hermelin-Pärchen.

Meine Freude war einfach riesig, als ich am Nachmittag vom Liegestuhl aus den beiden Hermelinen beim Herumflitzen zuschauen durfte.

Die Hermeline (Mustela erminea) flitzten in unglaublichem Tempo zwischen Tümpel, Totholzhaufen und Kompost hin und her. Hermeline (Großes Wiesel) gehören zu der Familie der Marder, doch sie sind deutlich kleiner als Baum- oder Steinmarder und Iltisse. Sie besitzen jedoch denselben typischen Körperbau der Marder, dazu gehören der langgestreckte, schlanke Rumpf und die kurzen Gliedmaßen. 

Typisch für den Hermelin ist seine schwarze Schwanzspitze, hier auf dem Bild gut sichtbar. Selbst im Winter, wenn er das schneeweisse Winterpelzchen trägt, bleibt die Schwanzspitze schwarz.

Pro Natura wählte den Hermelin 2018 zum Tier des Jahres und schreibt dazu: «Wiesel, Hermelin, Mauswiesel, Grosses Wiesel – wer ist was oder ist alles dasselbe? Des Rätsels Lösung: «Wiesel» ist der Oberbegriff für die beiden Arten Hermelin (Mustela erminea) und Mauswiesel (Mustela nivalis). Beide Arten sind in der Schweiz heimisch. Das Hermelin wurde früher auch als «Grosses Wiesel» bezeichnet.»

Ihre Lebenserwartung ist kurz, höchstens ein bis zwei Jahre. Kein Wunder, sie haben ja auch sehr viele Fressfeinde: Eulen, Füchse, Greifvögel, Dachse und auch Katzen. Ich konnte selber im Winter beobachten, wie eine Katze auf Nachbars Wiese einen unvorsichtigen Hermelin getötet hat.

Hermeline haben just jetzt, im April/Mai, 5 bis 6 Junge, die Säugezeit beträgt 7 Wochen und selbständig sind die Jungtiere dann nach etwa 5 Monaten. Es sind kleine, «tifige», blitzschnelle Wirbelwinde die klettern, springen und auch schwimmen können. Hermeline sind tag- und nachtaktiv, im Winter jedoch vorallem dämmerungs- und nachtaktiv.

Auf dem Speisezettel der Hermeline stehen: Kleinsäuger bis Kaninchengrösse, zudem Maulwürfe, Mäuse, Ratten. Bei einem Mangel an Kleinsäugern jagen sie manchmal auch Vögel und Eidechsen, seltener Reptilien und Fische. Um den Überblick über ihre Umgebung zu gewinnen, stellen sie sich immer wieder auf die Hinterbeine, oder blicken wie ein «U-Boot-Fernrohr» aus ihren Höhlen. Da sie so schlank sind, können sie sich problemlos in Gängen der Grossen Wühlmaus bewegen.

Unter diesem Totholzhaufen, hat sich das Hermelin-Pärchen bei uns eingenistet. Wer sie auch zu sich in den Garten einladen möchte, kann das am besten mit solchen Totholzhaufen, Benjeshecken, hohlen Baumstämmen, Steinhaufen.

Ich hoffe sehr, dass die Hermeline bei uns im Garten bleiben, insbesondere jetzt, wo wir doch seit ein paar Monaten eine regelrechte Wühlmausplage haben.

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