Der Gundermann gibt sich die Ehre

Der Gundermann (Glechoma hederacea) ist auch bekannt unter dem Namen Gundelrebe. Andere Namen aus dem Volksmund sind Erd-Efeu, Zickelskräutlein oder Huder.

Er ist sehr vielseitig begabt, sei es als Würzkraut in der Küche oder als Heilpflanze. In alten Chroniken und Sagen wurde der hübsche Lippenblütler zudem als sogenanntes «Erkennungskraut» erwähnt. Aus diesem Grund solltet ihr euch vor der Walpurgisnacht unbedingt noch mit Kraut vom Gundermann eindecken.

So berichtete nämlich einst Magister Johann Prätorius: «Wenn man Gundermann auf Walpurgisnacht sammelt und hernach inmitten der Nacht einen Kranz daraus macht und solchen am folgenden Tage auf den Kopf setzt, so kann man alsdann die Hexen erkennen….»

In früheren Jahrhunderten benutzte man den Gundermann auch «gegen Tollheit und Behexung der Kühe».

So ginge es noch weiter mit «behexten Eutern» und den drei Kränzlein mit Gundelreben, die man in diesem Fall der Kuh zu fressen geben soll, etc., doch viel lieber möchte ich noch erwähnen, dass die Gundelrebe einst vor der Einführung des Hopfens eine wichtige Rolle bei der Bierbrauerei gespielt hat. Sie wurde nämlich zum Klären des Biers und zur Abrundung des Geschmacks verwendet.

Seit dem Mittelalter bereits ist der Gundermann auch als Heilpflanze bekannt und schon Hildegard von Bingen machte von ihm Gebrauch. Sie empfahl ihn bei Bronchialerkrankungen und als Wundheilmittel. In Milch gekocht, wurde er in ländlichen Regionen zudem häufig bei Entzündungen von Nasen, Hals und Rachen eingesetzt.

In meinem «Wildgemüse-Kompass» kommt dieses Frühlings-Kräutlein auch vor. Es heisst, es enthalte viel Vitamin C und sei reich an Mineralstoffen. Wenn man den Gundermann nicht allzu reichlich dosiert, kann er als Beigabe in Frühlingssalaten, oder aber fein gehackt als Würze an Suppen und anderen Gerichten verwendet werden.

Auch Schmetterlinge mögen ihn übrigens, allen voran der wunderschöne Aurora-Falter und der Zitronenfalter.

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