Was ist das Geheimnis des Waldmeisters (Galium odoratum)?
Er gibt seinen unvergleichlich feinen Duft erst preis, wenn er welkt und getrocknet ist.
Warum das so ist, liegt an einem geheimnisvollen Inhaltsstoff, dem Cumarin.
Dieses geheimnisvolle Cumarin ist dafür verantwortlich, dass der feine Duft der Blüten erst während des Trocknungsprozesses freigesetzt wird.
Es ist derselbe Inhaltsstoff, der auch das Heu so fein duften lässt, nachdem es getrocknet ist. Erst dann, entfaltet es seinen so wohligen Kräuterduft, dass man am liebsten drin schlafen würde – was ja bei uns auch vielerorts angeboten wird.
Cumarin ist nur leicht giftig, trotzdem sollte man beispielsweise von Waldmeistertee oder der berühmt-berüchtigten Waldmeisterbowle nur mässig konsumieren. Wer das nicht macht und zuviel trinkt, wird bald einmal von üblen Kopfschmerzen geplagt. Es ist halt auch hier so: Mit Mass geniessen, nicht in Massen.
Am Schluss findet ihr noch einen Link zu einem Waldmeisterbowlen-Rezept.
Ich sage immer, der Waldmeister ist unser «einheimische Lavendel», dies, weil man ihn ganz ähnlich verwendet: Einst wurde er – wie heute der Lavendel – in Sträusschen in Kleiderschränke gehängt, wegen seines angenehmen Duftes und als Schutz vor Motten. Man kann die getrockneten Pflanzen aber auch in Briefumschläge legen und diese zwischen die Kleider legen.
Den vielseitig begabten Waldmeister – er ist auch eine Heilpflanze – könnt ihr in Wäldern und an seinen Rändern, wo ich ihn fotografiert habe, finden. Dort blüht er von Mai bis Juni. Andere Namen für den Waldmeister sind auch Maitee, Maikraut, Herzfreude oder Waldtee. Was darauf hindeutet, dass das Kraut auch als Tee schmackhaft ist, aber eben, im Mass, sonst brummt der Kopf.
Hier noch ein Link zu einem von vielen Maibowlen-Rezepten: https://www.chefkoch.de/rezepte/668471168850775/Maibowle.html