Der extravagante Haselnussbohrer

Was für ein interessantes, kleines Käferchen und so lange habe ich ihn vergeblich auf unserem Haselstrauch gesucht. Da purzelt mir der gesuchte Haselnussbohrer beim Lesen unter dem Strauch direkt auf mein aufgeschlagenes Buch. Ein Beispiel dafür, wie unverhofft das Glück doch einem finden kann.

Im Gegensatz zum Haselblattroller, den ich kürzlich hier vorgestellt habe, ist der Haselnussbohrer sehr wohl an den Haselnüssen interessiert.

Den jungen Haselnussbohrer kann man ab Mai entdecken, er ernährt sich von den Blättern verschiedener Sträucher und jungen Früchten von Obstbäumen. Später beissen die Weibchen die noch weichen Schalen von unreifen Haselnüssen auf und legen darin pro Nuss ein Ei ab. Da die Nüsse zu diesem Zeitpunkt noch im Wachstum sind, wachst das Loch (Bild) wieder zu, während die Larve sich darin vom Fruchtkern ernährt.

Im Spätsommer dann, fallen die «bewohnten» Haselnüsse vorzeitig zu Boden und die darin befindliche Larve frisst ein kleines, kreisrundes Loch in die harte Schale. Nachdem sie diese verlassen hat, gräbt sie sich im Boden ein, wo sie in einer Tiefe von 10 – 25 cm überwintert. Einige von ihnen verbringen bis zu drei Jahren in diesem Puppenstadium, bevor sie sich kurz vor dem Schlüpfen im folgenden Frühjahr verpuppen.

Besonders interessant finde ich an diesem 6 – 8,5 mm langen Käfer den langen Rüssel, welcher beim Weibchen länger ist. An der Spitze biegt er sich nach unten und in der Mitte des Rüssels setzen die langen Fühler an, was schon sehr speziell aussieht, erinnert mich an einen Dreizack. Ich konnte sogar beobachten, dass sie diese Fühler wenn nötig auch als Beine einsetzen können. Die Farben des Körpers vom Haselnussbohrer können variieren: gelbbraun oder braun und unregelmässig fleckig hellgrau oder gelblich beschuppt. Die Vorderschenkel weisen innen einen kräftigen Zahn auf.

Hier geht’s zum Portrait eines anderen Bewohners von Haselsträuchern, dem Haselblattroller: https://natur-tagebuch.ch/keiner-rollt-besser-als-der-haselblattroller/#more-6419

Übrigens fallen immer in dieser Zeit (Juli/August) sehr viele unreife Haselnüsse zu Boden. Ähnlich wie der «Junifall» beim Obst, bei welchem ebenfalls vorzeitig viel unreifes Obst abfällt. Aber auch bei den Haselsträuchern hat das nichts weiter zu bedeuten, es bleiben trotzdem noch immer genügend Früchte am Strauch. Genussreif sind sie frühestens ab September.

Ein Kommentar bei: “Der extravagante Haselnussbohrer

  1. sehr spannend es wird ganz anders agluegt wemmer so spannendi blog wo du schribsch agluegt au de käfer wie de ander mit sim blat😳👍isch ganz noi für mich ❤️danke👍

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