Der Asiatische Haselmehltau ist auf dem Vormarsch

Sind sie euch auch schon aufgefallen, die vielen Haselnusssträucher, die wie mit Mehl bestäubt aussehen? Es handelt sich bei diesem Mehltau nicht um den heimischen, sondern um den Asiatischen Haselmehltau (Erysiphe corylacaearum).

Der heimische Haselmehltau (Phyllactinia guttata) hat im Vergleich dazu seine weissen Myzelflecken nur auf der Blattunterseite, der Asiatische Haselmehltau hingegen auf der Blattoberseite.

Auch unsere zwei Haselnusssträucher im Garten wurden vom Asiatischen Haselmehltau befallen.

Bei uns sind entlang der Waldränder fast alle Haseln betroffen. Entdeckt wurde der eingeschleppte Asiatische Haselmehltau erstmals 2019 im Tessin. Mittlerweile breitet er sich auch bei uns im Norden aus.

Der Asiatische Haselmehltau verursacht an den Sträuchern keine grösseren Schäden. Im Garten jedoch mögen die wie mit Mehl bestäubten Blätter die optische Ästhetik etwas trüben. Wenn es nicht zu viele befallene Blätter sind, kann man diese entfernen und mit dem Kehricht entsorgen, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu vermeiden. Der kann nämlich auf den Blättern überwintern. Trotzdem wird es ein Kampf gegen Windmühlen sein, da die Haseln über den Sporenflug immer wieder neu infiziert werden.

Übrigens haben die Eichen ebenfalls eine aus Asien eingeschleppte Mehltauart die sie «plagt»: Erysiphe alphitoides. Doch dieser Asiate wurde bereits um 1900 (!) eingeschleppt. Dies wiederum zeigt einmal mehr, dass es schon immer diese Verschleppung von Arten der Flora und Fauna, und eben auch von solchen Pilzkrankheiten gegeben hat. Was haben die Eroberer nicht alles von ihren Schifffahrten mit in ihre Heimat gebracht, das bei uns schliesslich in Botanischen Gärten und später dann in Privatgärten gelandet ist. Und immer reisten auch einige «blinde Passagiere» mit.

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