Vielen von euch ist er in der Natur, vielleicht auch im Garten, schon mal begegnet: der Kuckucksspeichel. Ein weisser Schaum, bestehend aus vielen kleinen Bläschen, der an Pflanzenteilen befestigt ist.
Dieser Schaum wird von den Larven der Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) gebildet und ist harmlos, kann auch den Pflanzen keinen Schaden zufügen, auf dem er sich befindet.
Diese Woche ist es mir erstmals gelungen, eine erwachsene Wiesenschaumzikade zu fotografieren.
Sie sind sehr unauffällig, bräunlich, schwarz oder strohfarben gefärbt und höchstens 5 – 7 Millimeter gross. Kein Wunder habe ich so lange keine entdeckt, zudem springen sie weg, sobald man in ihre Nähe kommt.
Wie alle Zikadenarten ernähren sich auch die Wiesenschaumzikaden durch das Anstechen und anschliessende Aussaugen von Pflanzenteilen, ähnlich einem Strohhalm. Sie ernähren sich dadurch von dem aufsteigenden Saft in den Leitungsbahnen. Doch das geschieht nicht in einem so grossen Ausmass, dass es die Wirtspflanze schädigen könnte.
Nachdem das Weibchen die Eier abgelegt hat, bilden die sich daraus entwickelten Larven den typischen Kuckucksspeichel. Der Schaum entsteht dadurch, dass die Larven den beim Saugen aufgenommenen Pflanzensaft wieder als Wasser ausscheiden. Die Oberflächenspannung des Wassers wird durch Proteine aufgelöst und durch das Einblasen von Luft aufgeschäumt.
«Der Schaum schützt die Larve vor Feinden, erhält aber in erster Linie die für die Weiterentwicklung nötige Feuchtigkeit und Temperatur. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Schaum der Wiesenschaumzikade und der Braunen Weidenschaumzikade zu 99,30 % bzw. 99,75 % aus Wasser besteht.» Ein weiteres kleines Wunder der Natur!
Wiesenschaumzikaden sind übrigens weltmeisterliche Hochspringer:
«Schaumzikaden sind die Weltmeister im Hochsprung. Im Verhältnis zur eigenen Körperlänge kann kein Lebewesen so hoch springen wie die Wiesenschaumzikade. Das Insekt erreicht aus dem Stand heraus 70 cm Höhe. Wir Menschen müssten umgerechnet auf unsere Körpergrösse etwa 200 Meter hoch springen können, um mit den Zikaden gleichzuziehen. Die Wiesenschaumzikade besitzt wie jedes Insekt drei Beinpaare; Sprungenergie liefert nur das hinterste Paar. In diesen Beinen kann das Tier wie in einem Katapult Spannung aufbauen und dann entladen.»
Bin gespannt, ob ihr auch schon mal Kuckucksspeichel oder eine Wiesenschaumzikade entdeckt habt. Sie sind gut an ihrer dachartigen Flügelhaltung zu erkennen, die für Zikaden typisch ist. Allein in Europa gibt es 29 verschiedene Schaumzikadenarten, aufgeteilt in sieben Gattungen.
Quelle für meine Informationen: https://www.ngw.ch/wp-content/uploads/2015/12/ngw-wiese-ab-121.pdf
Liebe Gaby
Kurz bevor ich diesen Text auf dem Liegestuhl gelesen habe… sprang mich so eine Zykade an ;-)… was für ein Zufall.
In unserem Garten gibt es viele Weiden.
Herzliche Grüsse
Sonja