Das jährliche, grosse Zupfen der Ringelblumenblüten

Das Wetter hat mich dazu gebracht, bereits jetzt die Ringelblumenblüten für die Herstellung meiner Salben und Tinkturen 2023 zu pflücken.

Es gibt mehrere Gründe, warum ich nicht mehr länger damit zuwarte: Nie werden die Blüten gesünder, so gross und von so schönem Orange sein wie jetzt. Das ergibt wieder eine wunderschön intensive Farbe für die späteren Ringelblumensalben.

Die Witterungsbedingungen machten die frühe Ernte nötig, denn die Ringelblumen blühen bereits jetzt in grosser Anzahl, mit grossen, orangefarbigen Blüten. Warte ich noch länger, werden Erstens die Blüten immer kleiner, es wird immer mehr Kleinstinsekten auf ihnen geben und die Farbe wird zunehmend von Orange zu Gelb wechseln. Ein weiterer Faktor ist, dass die Pflanzen zum jetzigen Zeitpunkt kerngesund sind. Das kann sich schnell ändern: Hält das feucht-warme Klima an, kann sich plötzlich Mehltau auf ihnen bilden, was sie für eine Verwendung unbrauchbar macht.

Unmittelbar nach dem Pflücken lege ich die Blüten auf einem weissen Leintuch am Schatten aus, damit sich darin befindliche Insekten aus dem Staub machen können. Genau so wie ich es auch mit den Holunderblüten mache. Danach – noch bevor die Blüten beginnen zu welken und die Blütenköpfe sich schliessen – beginne ich die Blütenblättchen abzuzupfen und zum Trocknen auszulegen. Dabei portioniere ich bereits für die späteren Salben: Je 40 Blütenköpfe und deren gezupfte Blütenblättchen benötige ich später für die Herstellung von 200 ml Ringelblumenöl.

Diese wunderschönen, mit der intensiv orangen Farbe sind vollständig getrocknet (Bild). Mit ihnen setze ich das Ringelblumenöl an, welches später die Basis bildet bei der Herstellung meiner Ringelblumensalben. Mit einem kleinen Teil der Blütenblättchen stelle ich für mich noch eine Ringelblumentinktur her.

Hier geht’s zur Anleitung wie ihr Salben und Öle mit Ringelblumenblüten herstellen könnt: https://natur-tagebuch.ch/anleitung-ringelblumensalbe/#more-1929

Im Internet werdet ihr unzählige Varianten dazu finden, wie man eine Ringelblumensalbe herstellen kann. Seit ich 1985 mit der Herstellung von Wallwurz- und Ringelblumensalbe begonnen habe, hat sich für mich persönlich einfach diese Variante als die Beste herausgestellt. Auf diese Weise kann ich das ganze Jahr über bei Bedarf mit den getrockneten Blüten (bereits für 200ml portioniert), wieder neue Salben herstellen, sollten sie mir ausgehen. Selbstverständlich aber könnt ihr auch direkt mit den frischen Blüten die Salbe herstellen. Da einige Abnehmerinnen schon lange ungeduldig darauf warten, werde ich für sie beispielsweise morgen mit frisch gezupften Blütenblättchen bereits erste Salben machen. Noch ein paar – für mich persönlich – wichtige Gedanken zur Herstellung von heilpflanzlichen Produkten:

Wie heilkräftig die Produkte sein werden, die ihr mit Pflanzen herstellt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Dem richtigen Tag der Ernte (Mondstand, trockenes Wetter bei Sonnenschein), von gesunden, kräftigen Pflanzen die an ihrem Naturstandort gewachsen sind) aber auch wie ihr in Verbindung mit der Pflanze steht, wenn ihr sie pflückt, verarbeitet. Während dieser für mich fast irgendwie «heiligen» Handlungen bin ich in ständigem, stillen Austausch mit der Pflanze die ich gerade verarbeite, danke ihr, dass sie für mich gewachsen ist, ich sie für meine Zwecke ernten darf und bitte sie, mir und anderen Heilung zu bringen.

Ihr mögt dies als esoterischen Quatsch betrachten, für mich ist es jedoch bereits seit sehr jungen Jahren einfach meine mir eigene Art, wie ich mit Heilpflanzen umgehe. Ich drücke damit meinen Respekt gegenüber den lebenden Wesen aus. Damit liege ich gar nicht so falsch, so steht in «Magier der Berge» von Sergius Golowin: «Die Pflanze war ein lebendes Wesen, das man, wenn man durch sie die volle Erdkraft empfangen wollte, liebevoll anzureden hatte. Nach dem Wortlaut der volkstümlichen Mosesbücher benützen fahrende und sesshafte Heiler noch immer die mittelalterlichen Weihsegen und Beschwörungen, wenn sie sich an das Gewachsene in ihrer Umgebung wenden: «Das Kraut» wird hier als bewusstes, lebendiges, weises Wesen angesprochen, in dem Gott für uns natürliche Energie aufbewahre».

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